Uni-Podcast zum Tag der Jugend

Psychiater Georg Romer spricht in der neuen Folge des Uni-Podcasts "Umdenken" über Sorgen, Zuversicht, Corona-Effekte und Medienkonsum.

Prof. Dr. Georg Romer lehrt und forscht an der Medizinischen Fakultät Münster; zudem ist er Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie des Universitätsklinikums Münster.
© Uni MS - Brigitte Heeke

Viele Kinder und Jugendliche blicken trotz Krisen optimistisch in die Zukunft, sagt der Psychiater Georg Romer in der neuen Podcast-Folge von der Uni Münster. Allerdings betreffe das vor allem diejenigen, die ein ausgeprägtes soziales Umfeld haben. Georg Romer:

Das Vertrauen vieler Menschen in Freunde und Familie ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das trägt zur Zuversicht bei.

Viele Jugendliche sind politisch interessiert

Viele junge Menschen interessieren sich für Politik. Zu dem Ergebnis kommt die "Shell Jugendstudie 2024". Erstmals kam dabei heraus, dass sich über 50 Prozent der Jugendlichen regelmäßig und aktiv über politische Themen informieren.

Zukunftsängste von Jugendlichen

Einige junge Menschen plagen Zukunftsängste, zum Beispiel nicht-heterosexuelle Kinder und Jugendliche. Romer sagt, dass es auch einige Kinder und Jugendliche gibt die während der Coronapandemie "den sozialen Anschluss verloren" haben. Aber: Es gebe Grund zur Hoffnung:

Trotz der erhöhten Verletzlichkeit im Jugendalter erzielen wir ermutigende Behandlungserfolge. Kinder und Jugendliche verfügen über ein hohes Entwicklungspotenzial. Das ist unser wichtigster therapeutischer Verbündeter.

Medienkonsum beobachten

Georg Romer rät dazu, zu beobachten, wie Kinder Medien konsumieren, vor allem im Alter zwischen zehn und 13 Jahren, "wenn Kinder Medien erschließen". Online zu sein, sei zwar nicht grundsätzlich schädlich, könne aber die Gefahr der Vereinsamung erhöhen. Wenn die Kinder älter werden, empfiehlt Romer ein anderes Verhalten:

Irgendwann ist die Online-Welt eine private und intime Welt – dann sollten sich die Eltern möglichst zurückhalten.

Dichtes Netz an Psychotherapeut:innen

Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es in Deutschland ein dichtes Netz an Psychotherapeut:innen, sagt Romer.

Das ist allerdings vor allem darauf zurückzuführen, dass es in Ballungsräumen sehr viele Angebote gibt. In ländlichen Regionen haben wir nach wie vor eine katastrophale Unterversorgung.

Georg Romer ist Experte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Uni Münster. Seit 2013 lehrt und forscht er an der Medizinischen Fakultät der Uni Münster. Außerdem ist er ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie an der Uni Münster.

Auf der Seite von der Uni Münster kommt ihr zur neuen Podcast-Folge.

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