Studi-Parkplätze kosten bald 60 Euro
Veröffentlicht: Dienstag, 22.08.2023 16:00
Das Parken an den Studierenden-Wohnheimen kostet künftig Geld. Das hat das Studierendenwerk Münster aus mehreren Gründen beschlossen.
Die meisten Wohnanlagen des Studierendenwerks Münster verfügen über dazugehörige PKW-Parkflächen. Für die Benutzung dieser Flächen hat das Studierendenwerk Münster bis auf wenige Ausnahmen von Studierenden oder auch Dritten, wie z.B. Gästen, bisher keine Gebühren verlangt. Jetzt hat sich das Studierendenwerk Münster durch einstimmigen Beschluss seines Verwaltungsrates dazu entschieden, ab dem Wintersemester 2023/2024 eine kostenpflichtige Parkraumbewirtschaftung für PKWs einzuführen.
Zu Beginn des Wintersemesters am 01.09.2023 können sich die Bewohner:innen der Wohnanlagen des Studierendenwerks für 60 Euro für insgesamt sechs Monate einen Parkplatz buchen. Studierende werden dabei sowohl preislich als auch in der Zuteilung der Parkplätze bevorzugt. Nur wenn noch Parkraum vorhanden ist, können auch Dritte über eine Parking-App zu unterschiedlichen Tarifen ebenfalls Parkplätze auf dem Gelände buchen.
Bei der Überwachung und Bewirtschaftung der Flächen setzt das Studierendenwerk zukünftig auf eine - natürlich datenschutzkonforme - automatisierte und kameragestützte Technik durch einen erfahrenen externen Dienstleister.
"Für das Studierendenwerk hat sich im Spannungsfeld zwischen unserem sozialen Auftrag und der Notwendigkeit, unternehmerisch am Markt agieren zu müssen, wegen Krieg, Inflation usw. der finanzielle Druck erhöht. Die Landeszuschüsse sind zu gering, um dies auszugleichen, und die Studierendenwerke bleiben unterfinanziert", erklärt Dr. Christoph Holtwisch, Geschäftsführer des Studierendenwerks Münster. "Die Bereitstellung und Bewirtschaftung der Parkflächen kosten Geld. Dies finanzieren bisher alle Studierenden über ihren Sozialbeitrag mit, obwohl nur wenige es tatsächlich nutzen können. Um mit dem wirtschaftlichen Gut Parkraum fair umzugehen, möchten wir lieber die tatsächlichen Nutzerinnen und Nutzer in die Pflicht nehmen, statt beispielsweise weitere allgemeine Sozialbeitragserhöhungen vorzunehmen."
Weitere Gründe für die Einführung der Parkplatzgebühren sind der steigende Missbrauch durch Dritte wie Anwohner:innen, welche die Parkflächen unberechtigt nutzen sowie der Nachhaltigkeitsaspekt.
"Wir möchten nicht den PKW-Verkehr in der Stadt Münster fördern, sondern lieber den ÖPNV oder die Fahrradnutzung. Daher sollen die mit den Parkgebühren erzielten Einnahmen unter anderem für alternative Mobilitätsvorteile an den Wohnanlagen genutzt werden, wie beispielsweise weitere Fahrradboxen, überdachte Fahrradstellplätze oder Carsharing-Modelle", berichtet Dr. Holtwisch.