Großer Warnstreik heute in Münster
Veröffentlicht: Mittwoch, 12.03.2025 15:35
Der ver.di-Warnstreik trifft heute unter anderem die Stadtwerke, die Verwaltung und die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster.

Ausfälle bei den Bussen der Stadtwerke
Die Gewerkschaft ver.di bestreikt den Nahverkehr in vielen Städten in Nordrhein-Westfalen, auch in Münster. Viele Busse in Münster fahren nicht. Die Stadtwerke rechnen den ganzen Tag mit deutlichen Einschränkungen auf vielen Stadtbuslinien (1 bis 20 und N80 bis 85). Auf diesen Linien werden nur die privaten, nicht zum Streik aufgerufenen Partnerunternehmen der Stadtwerke unterwegs sein. Je nach Linie seien unterschiedlich viele Busse unterwegs, teilen die Stadtwerke weiter mit. Hier könnt ihr euch vorab darüber informieren, welche Fahrten voraussichtlich stattfinden werden. Wer kann, sollte auf andere Verkehrsmittel ausweichen, raten die Stadtwerke. Und zwar aus folgendem Grund: Sowohl Regionalzüge als auch Schnell- und Regionalbusse sind zwar nicht vom Streik betroffen, werden wohl aber voller sein als gewohnt. In der Fahrplanauskunft der Stadtwerke hier und in der münster.app werden die ausfallenden Fahrten heute gestrichen. In den beiden Portalen werden dann nur die fahrenden Busse angezeigt. Voraussichtlich morgen, am Donnerstag (13.03.), ab 4:00 Uhr fahren die Busse wieder wie gewohnt.
16 städtische Kitas betroffen
Die Beschäftigten der städtischen Kitas sind heute (13.03.) zum Streik aufgerufen. Die Kita Eichendorff musste deshalb für den ganzen Tag schließen. Neun Kitas haben eine Notbetreuung eingerichtet, sechs weitere Kitas haben einzelne Gruppen geschlossen oder die Betreuungszeiten reduziert.
Bei der Offenen Ganztagsbetreuung gibt es dagegen kaum Einschränkungen. Nur an der Martinischule musste eine Notgruppe eingerichtet werden.
Abfallwirtschaftsbetriebe Münster
Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster werden am heute und morgen, am Donnerstag (13.03.), bestreikt. Heißt: Die Mülltonnen werden an diesen beiden Tagen nicht abgeholt. Die awm versuchen aber, die Tonnen nachträglich zu leeren. awm-Sprecherin Manuela Feldkamp-Bode:
Wir versuchen diese Tonnen sukzessive innerhalb der nächsten 14 Tage nachzufahren, können aber keine Garantie geben. Im Streikfall ist es nicht erlaubt, Überstunden anzuordnen. Für unsere Teams heißt das, dass sie die Nachfahrten im Rahmen des Möglichen parallel zu ihren Tagesrevieren leisten müssen.
Außerdem fällt die Sperrgut- und Grüngutabfuhr aus, ebenso die Straßenreinigung. Und die Recyclinghöfe bleiben an beiden Tagen geschlossen, auch das Recycling- und Entsorgungszentrum Coerde. In den Mittwochs- und Donnerstagsrevieren fällt aufgrund des Streiks die Leerung von insgesamt rund 70.000 Abfallbehältern aus. Betroffen sind folgende Reviere:
Mittwoch (12.03.):
Revier I (Teile von Mauritz), Revier J (Gremmendorf, Angelmodde), Revier M (Hiltrup-West bis zur Westfalenstraße), Revier N (Amelsbüren), Revier O (Albachten) sowie das Wertstoffrevier Mauritz West.
Donnerstag (13.03.):
Revier E (Gievenbeck), Revier F (Kinderhaus West, Teile des Kreuzviertels), Revier P (Roxel), Revier Q (Nienberge) und die Wertstoffreviere westlich des Orléans-Rings sowie westlich des Rishon-Le-Zion-Rings.
Weitere Infos gibt es hier.
Hallenbäder weiter geöffnet
Die Hallenbäder Mitte und das Südbad, die mittwochs für alle geöffnet haben, können trotz des Streiks öffnen. Allerdings muss das Schul- und Vereinsschwimmen im Ostbad ausfallen. Die Schulen und Vereine wurden von der Stadt direkt informiert.
Das fordert ver.di
Hintergrund des Warnstreiks in Münster sind die aktuellen bundesweiten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Ver.di fordert unter anderem 8 % mehr, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich - bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, hat die Gewerkschaft erneut zum Warnstreik aufgerufen. Die Beschäftigten haben sich heute früh (12.03., gegen 8:30 Uhr) auf dem Schlossplatz getroffen und sind dann zur Stubengasse (gegen 10:15 Uhr) gezogen, wo die Abschlusskundgebung stattfand (11:15 Uhr).
Das fordert GEW
GEW-Geschäftsführer Carsten Peters:
Diese Hinhaltetaktik symbolisiert die mangelnde Wertschätzung der Arbeitgeber. Die heutige Ausweitung der Streiks ist eine logische Reaktion auf die sture Haltung der Arbeitgeber. Eine Nullrunde – die faktisch eine Lohnkürzung bedeutet- ist nicht akzeptabel. 8% mehr ist das Gebot der Stunde!
Die Tarifverhandlungen starten am Freitag (14.03.) in die dritte Runde.