70.000 Besucher beim Rosenmontagszug in Münster
Veröffentlicht: Montag, 24.02.2020 18:30
Um Punkt 13:11 Uhr ist der Rosenmontagszug gestartet, um kurz vor 15 Uhr sind die ersten Wagen auf dem Prinzipalmarkt angekommen.
Unter dem Motto "Tradition, Moderne und joveler Tanz: Münsters Karneval ist voller Glanz" haben sich 116 Zugnummern auf den gut vier Kilometer langen Weg durch die Stadt gemacht, darunter 84 Wagen und acht Spielmannszüge.
Der "Bürgerausschuss Münsterscher Karneval" (BMK) spricht von 70.000 Zuschauern an der Strecke. Für Familien gab es wieder eine rauch- und alkoholfreie, familienfreundliche Zone an der Engelenschanze. Erstmals gab es Webcam-Bilder vom Rosenmontagszug per Livestream auf dem Youtube-Kanal des BMK.
Ausschuss-Präsident Helge Nieswandt freut sich im Interview mit ANTENNE MÜNSTER-Chefreporter Matthias Menne über den gelungenen Zug:
Die schönsten Wagen und Fußgruppen
Nach dem Rosenmontagszug hat der Bürgerausschuss Münsterscher Karneval wieder die schönsten Wagen und Fußgruppen prämiert. Den Titel für den besten Wagen hat mit dem "Donnerstagsstammtisch" erstmals eine freie Gruppe geholt mit dem Thema "Plastikmüll im Meer". Platz zwei ging an die KG Hiltrup, Platz drei an die "Lustigen Westfalen".
Als beste Fußgruppe wurde die AKG Emmerbachgeister ausgezeichnet mit ihrem Motto "Schillerndes Amelsbüren". Die Karnevalisten trugen Kirchtürme auf ihren Köpfen. Platz zwei ging an die "Hiltrup Candy Girls", sie waren verkleidet mit Süßigkeiten, Platz drei ging an die Narrenzunft Aasee, sie stelle 101 Dalmatiner dar.
Einsatzbilanz der Polizei
"Das mit den Verantwortlichen abgestimmte Sicherheitskonzept hat sich bewährt, die Fahrzeugsperren an mehreren Stellen störten keinen, es wurde ausgelassen, ausgiebig und bunt am Straßenrand gefeiert und geschunkelt", resümierte Polizei-Einsatzleiter Johannes Schütze. "Nur vereinzelt mussten die eingesetzen Polizisten bei randalierenden und meist alkoholisierten Jugendlichen einschreiten und kleinere Streitigkeiten schlichten."
Insgesamt fertigten die Polizisten 13 Strafanzeigen wegen Körperverletzung, drei Strafanzeigen wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung. Sie erteilten 31 Platzverweise und nahmen zwei Personen in Gewahrsam. Im Trubel des Feierns verloren einige Kinder ihre Eltern aus den Augen. Polizisten halfen bei der Suche und machten die Angehörigen schnell ausfindig.
Einsatzbilanz von Rettungsdiensten und Feuerwehr
Mit über 80 Ehrenamtlichen war das DRK auch in diesem Jahr beim Rosenmontag mit seinem Sanitäts- und Rettungsdienst für die feiernden Jecken in Münsters Straßenkarneval im Einsatz. Neben der zentralen Unfallhilfsstelle im Rathaus-Innenhof gab es zusätzliche mobile Sanitätsposten entlang der Strecke des Umzugs. Acht Rettungs- und Krankenwagen sowie fünf Notärzte waren zudem ehrenamtlich im Einsatz. "In diesem Jahr haben uns die DRK-Verbände aus Bonn, Lübbecke und Holzwickede, sowie aus Münster die Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Johanniter und Malteser unterstützt", berichtet der Leiter des Sanitätsdienstes, Andreas Rehmer (DRK).
Um bei möglichen Brand- oder Hilfeleistungseinsätzen während des närrischen Treibens zeitnahe Einsatzmaßnahmen einleiten zu können, wurde am Stadthaus 1 ein Hilfeleistungslöschfahrzeug des Löschzugs Altstadt der Freiwilligen Feuerwehr bereitgestellt und für die Beseitigung einer Ölspur eingesetzt.
Beim Einsatz rund um den Rosenmontagszug gab es insgesamt 98 medizinische Hilfeleistungen. 20, zumeist jugendliche Patientinnen und Patienten, wurden in verschiedene Münsteraner Krankenhäuser transportiert, 6 davon mussten von einem Notarzt begleitet werden.
Nach dem offiziellen Ende des Umzuges besetzte das Deutsche Rote Kreuz mit zwei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug seinen eigenen Standort an der Zumsandestraße, um die Feuerwehr im Rettungsdienst weiter zu unterstützen.
Für die Koordination der Einsatzmaßnahmen rund um den Rosenmontagszug wurde an der Feuerwache 1 am York-Ring ein gemeinsamer Führungsstab eingerichtet, besetzt durch die Feuerwehr Münster und das Deutsche Rote Kreuz.
Gesamteinsatzleiter Tobias Heckenkamp (Berufsfeuerwehr Münster) und der Leiter des Sanitätsdienstes, Andreas Rehmer (DRK Münster), bedankten sich bei allen ehrenamtlichen Einsatzkräften für ihr professionelles Engagement.