Sparkassenverband zieht Bilanz
Veröffentlicht: Dienstag, 11.02.2025 15:22
Die Sparkassen in Westfalen-Lippe sind mit der Geschäftsentwicklung im letzten Jahr zufrieden.

Bei schwierigen Rahmenbedingungen stieg die Bilanzsumme der 45 Sparkassen in der Region um 1,7 Milliarden Euro auf fast 167 Milliarden Euro. Das wurde heute (Dienstag 11.2.) bei der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Münster bekannt. Der Gewinn der Sparkassen ist um 15 Millionen Euro leicht zurückgegangen und lag bei 1,9 Milliarden Euro.
Die Kundeneinlagen nahmen deutlich auf über 125 Milliarden Euro zu. Der Grund: Genauso wie die Unternehmen hielten sich auch die Privathaushalte mit Investitionen und Konsum zurück und legten mehr Geld zur Seite.
Schwaches Kreditgeschäft
Das Kreditgeschäft schwächelte etwas. Die Sparkassen in Westfalen-Lippe sagten lediglich 17,8 Milliarden Euro neue Kredite zu. In den vier Jahren zuvor waren es im Schnitt 21,5 Milliarden Euro.
Aufwärtstrend beim Wohnungsbau
Nachdem die Sparkassen in den Jahren 2022 und 2023 einen starken Rückgang der Bauinvestitionen zu verzeichnen hatten, gab es im Jahr 2024 wieder einen Aufwärtstrend. Die Darlehenszusagen für Bauvorhaben der Privathaushalte legten im Vergleich zum Vorjahr um 25 % zu und stiegen auf 5,5 Mrd. Euro an. Allerdings ist das Niveau der Jahre 2021 und 2022 noch nicht erreicht. Damals lagen die Darlehenszusagen bei 7,8 Milliarden Euro.
Starke Nachfrage nach Investmentfonds
Im Wertpapiergeschäft waren Investmentfonds gefragt. Der Nettoabsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 1,2 Mrd. Euro verdreifacht. Besonders Sparverträge waren gefragt: 66.000 neue Fonds-Sparverträge eröffneten die Sparkassen in Westfalen-Lippe im Jahr 2024, fast viermal so viele wie im Vorjahr. Diese Zahl sei umso erfreulicher, weil Wertpapiersparverträge als wichtiger Baustein für die Altersvorsorge gelten.
Viele neue Girokonten
Gut lief es auch beim Girokontengeschäft. Die Sparkassen konnten im letzten Jahr 21.000 neue Girokonten eröffnen.
Sparkassen als attraktiver Arbeitgeber
Die 45 Sparkassen in Westfalen-Lippe beschäftigten im Jahr 2024 21.600 Mitarbeiter:innen. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Institute sieben Prozent mehr junge Menschen eingestellt, die den Beruf der Bankkauffrau bzw. des Bankkaufmannes erlernen möchten. In Zahlen sind das 585 neue Auszubildende. Die Ausbildungsplätze waren sehr begehrt: Auf jeden Ausbildungsplatz entfielen zwölf Bewerbungen (insgesamt 7.122 Bewerbungen).
Bessere Rahmenbedingungen gefragt
Der Sparkassenverband Westfalen-Lippe fordert verlässliche Rahmenbedingen für die Wirtschaft. Investitionen und Innovationen sind dringend nötig, aber die Unternehmen sind weiter sehr zurückhaltend. Verbandspräsidentin Liane Buchholz will u.a. weniger Bürokratie:
Seit zwei Jahren wird Bürokratie in allen Umfragen der deutschen Industrie- und Handelskammern als das größte Problem der deutschen Wirtschaft genannt. In Deutschland entstehen jedes Jahr rund 65 Milliarden Euro an direkten Bürokratiekosten.