Sparkasse Münsterland-Ost: Negativzinsen vermeiden

Es gibt zwar keine Zinsen – Trotzdem legen immer mehr Sparer ihr Geld auf Giro-, Tagesgeld- und Sparbuchkonten an. Der Sparkasse Münsterland-Ost bereitet das Kopfzerbrechen.

© Sparkasse Münsterland-Ost

Allein im vergangenen Jahr haben die Kunden 700 Millionen Euro auf Konten bei der Sparkasse Münsterland-Ost angelegt. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Für die Kundinnen und Kunden bedeuten zinslose Einlagen inflationsbedingte Vermögensverluste, sagte Vorstandsmitglied Peter Scholz bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2020. Und weil die Sparkasse nicht so viele Kredite vergeben kann, wie die Kunden Geld haben, fallen sogenannte Verwahrentgelte bei der Europäischen Zentralbank an. Ein Dilemma. Normalsparerinnen und -Sparer sollen aber weiterhin keine Negativzinsen zahlen müssen. 99 Prozent der heutigen Privatkunden blieben Dank hoher Freibeträge von Negativzinsen verschont, so Scholz. Nur wer als Neukunde Geld auf einem Tagesgeldkonto parkt, der soll künftig ein halbes Prozent Zinsen dafür zahlen.

Angesichts der anhaltend schwierigen Zinslage rät die Sparkasse ihren Kunden, neue Anlageformen wie Wertpapiere oder Fonds-Sparpläne in den Blick zu nehmen. So könne man an der Entwicklung der Börsen und Immobilienmärkte teilhaben. Das Wertpapiergeschäft stieg im vergangenen Jahr immerhin auch um acht Prozent.

15 Millionen Euro Jahresüberschuss

Unterm Strich erzielte die Sparkasse Münsterland-Ost im Jahr 2020 einen Überschuss von 15 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 17 Millionen. Die Sparkasse und ihre Stiftungen haben auch Geld gespendet. An 650 Projekte und Einrichtungen flossen im vergangenen Jahr rund 2,2 Millionen Euro.

Boom bei digitalen Angeboten

Die Sparkasse Münsterland-Ost hat in der Coronakrise einen Boom ihrer digitalen Angebote erlebt. Das berichtete Vorstandsmitglied Klaus Richter bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2020. Die Zugriffe auf das Videoberatungsangebot hätten sich seit Ausbruch der Pandemie versechsfacht, so Richter. 70 Prozent aller Girokonto-Kunden würden mittlerweile das Online-Banking nutzen.

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