Sommerwiesenpoesie mit selbstgemachter Blütenpresse

Derzeit sind Sommer, Sonne und Ferien angesagt - was könnte da schöner sein, als den Sommer noch etwas festzuhalten? In "Heimwerken mit Judith" zeigt euch unsere Praktikantin Judith heute, wie ihr eure eigene Bütenpresse im Handumdrehen herstellen könnt.

Der Duft der Freiheit. All die Farben. Und der Wind weht Wellen aus Gräsern und Samen über die Felder. Der Sommer schenkt uns ein warmes Gefühl auf der Haut und im Herzen. Die bunten Wiesen scheinen vor Kraft zu strahlen. Wie sehr wir dieses Gefühl genau jetzt brauchen! Und wie schön es wäre, etwas von der Kraft zu speichern. Wir können es zumindest versuchen, den Sommer festzuhalten: Eine gepresste Blumenwiese für uns zu Hause, die jeden Winter überdauert.

Was du brauchst

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Material

-        2x Sperrholzplatte, ca. 12 mm dick, z.B. 9 mm dick, z.B. 25 x 18 cm

-        4 Schlossschrauben M6x40

-        4 Flügelmuttern M6

-        Pappkarton (z.B. ein altes Päckchen)

-        Löschpapier/Zeitungspapier

Je nach Lust und Laune

-        Acrylfarbe

-        Serviettenlack

-        Stempel etc.

Werkzeug

-        Akkuschrauber

-        6er + 7er Bohrer

-        Cutter

-        120er, 180er Schleifpapier und einen Schleifklotz

-        Schraubzwinge

Dauer: 1 Stunde

Kosten: Etwas mehr oder weniger als 12 Euro

Übrigens: Auch hier gilt, dass dir die Mitarbeiter im Baumarkt bestimmt gern mit dem Zuschnitt der Platte helfen. Es kann sogar sein, dass sie zwei passende Reststücke hinter der Theke finden.

Wenn ihr alles bereit habt, können wir loslegen.


Schritt 1

Wir bohren zuerst die vier Löcher in die Platten. Dafür markierst du dir auf der schöneren der beiden Flächen (das wird der Deckel) die Position. Die Schrauben sollten nicht zu weit außen liegen. Eine gute Position ist etwa 15 mm von beiden Randseiten entfernt.

Gute Vorbereitung ist alles: Zuerst markierst du die Position der Löcher©
Gute Vorbereitung ist alles: Zuerst markierst du die Position der Löcher
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Schritt 2

Mit dem 7er Bohrer bohrst du dann and den vier Ecken durch den Deckel hindurch. Wenn du an einem Tisch arbeitest, der nicht zum Werken gedacht ist, leg unbedingt ein Holzbrett unter, das du nicht mehr braucht, sonst bohrst du dir gleich Löcher in die Tischplatte. Bohre nicht durch die Platte „in die Luft“ hinein, dadurch entstehen ziemlich unschöne Ausrisse auf der Unterseite!

Mit dem 7er Bohrer werden die vier Löcher in den Deckel gebohrt.©
Mit dem 7er Bohrer werden die vier Löcher in den Deckel gebohrt.
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Schritt 3

Dann legst du die beiden Platten genau aufeinander, so, wie sie später liegen werden (den Deckel also mit der Oberseite nach oben auf die Innenseite des Bodens legen). Zwinge sie übereinander auf der Werkbank fest und prüfe, ob alle Kanten bündig sind. Mit dem 6er Bohrer bohre ich dann ein durchgehendes Loch mittig durch die vier ersten Löcher. Achte darauf, dass du den Bohrer dabei gerade hältst.

Mit dem 6er Bohrer werden die vier Löcher durch den Deckel in den Boden gebohrt.©
Mit dem 6er Bohrer werden die vier Löcher durch den Deckel in den Boden gebohrt.
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Schritt 4

Mit dem 120er Schleifpapier schleifst du dann einmal über die Flächen und brichst die Kanten. Du kannst auch eine Fase oder eine Rundung anschleifen. Am besten geht das mit einem Schleifklotz. Mit einem 180er Schleifpapier oder einem Schleifschwämmchen kannst du die Flächen noch ganz weich schleifen.

So sieht eine schön gebrochene Kante aus ©
So sieht eine schön gebrochene Kante aus
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Schritt 5

Dann schneidest du dir einige passende Papp- und Papierlagen zurecht. Meine sind 1 cm schmaler zu beiden Seiten, also 24 cm x 17 cm. Die Ecken schneidest du dann weg, sodass die Einlagen gut zwischen die Schrauben passen. Zwischen zwei Papplagen sollten zwei der saugfähigen Papiere liegen.

Die Ecken werden nach Augenmaß abgetrennt©
Die Ecken werden nach Augenmaß abgetrennt
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… und die gleiche Form und Größe auf das Papier übertragen©
… und die gleiche Form und Größe auf das Papier übertragen
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Schritt6

Jetzt kannst du die Schlossschrauben von unten in den Boden einstecken, die Pappe einlegen, den Deckel auflegen und mit den Flügelmuttern zudrehen. Die Schlossschraube zieht sich dann von unten richtig in das Holz hinein. Wenn du magst, kannst du auch noch einen Tropfen Klebstoff an den Schaft der Schraube geben, dann bleiben sie fest im Boden.

Schritt 7

Jetzt wäre deine Blumenpresse praktisch fertig. Wenn du möchtest, kannst du dich jetzt kreativ austoben. Als Mädchen liebte ich meine Blumenpresse, die mit Blumenranken aus Acrylfarben bemalt war. Du kannst aber auch direkt einige Blüten pressen und die dann mit Serviettenkleber auf den Deckel kleben. Oder du Lackierst das Holz farbig, arbeitest mit Stempeln oder – wenn du hast – mit einem Lötkolben für Brandmalerei. Es gibt so viele Möglichkeiten! Besonders schön machen sich die Blüten in einem kleinen Herbarium, indem ihr eure Natursammlung festhalten und dokumentieren könnt. Oder als Dekoration für Geschenkverpackungen. Auch Briefumschläge oder Briefpapier lässt sich damit wunderbar verzieren, Lesezeichen gstalten und und und... Schaut mal in meine Anleitung für Posteraufhänger rein, so könnt lassen sich die gepressten Blumen ganz im Vintage-Style präsentieren.

Fertig!

Fertig ist eure persönliche Blütenpresse! ANTENNE MÜNSTER wünscht ganz viel Freude beim Bauen, Malen und Handwerken. Schickt uns gerne an Foto von euren fertigen Meisterwerken an redaktion@antennemuenster.de. Wir sind gespannt!

Tipps zum Blumenpflücken

Um die Farbe der Blüten am besten erhalten zu können, pflücke sie morgens, nachdem der Tau getrocknet ist. Dann sind sie noch besonders kraftvoll.

Mit einem flachen Winkel schneidest du den Stiel frisch an und stellst die Pflanze direkt nach dem Pflücken in ein Glas Zuckerwasser. Dazu kannst du einfach einen Esslöffel Zucker in etwas warmem Wasser auflösen. Das warme Wasser (nicht heiß!) kann außerdem weniger Sauerstoff speichern und deshalb schneller von den Pflanzen aufgenommen werden. So stellst du sie für zwei Stunden an einen kühlen, belüfteten Ort.

Bevor du die Blumen dann in die Presse legst, trockne die Stiele gründlich ab, damit sie nicht schimmeln. Die Blumen sollten sich nicht berühren, außer du magst ein zusammenhängendes Bild erstellen – sobald sie trocken sind, kannst du sie nämlich nicht mehr lösen.

Je nach Dicke der Blume kann das Pressen einige Wochen dauern. Bei kleineren Blumen reicht es aber häufig, wenn du sie 10 bis 15 Tage lang presst.


In der ANTENNE MÜNSTER-Morningshow erklärt Judith noch einmal, was man mit der Blütenpresse alles machen kann und wofür sie selbst die Blüten am Liebsten verwendet:

© ANTENNE MÜNSTER

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