Servatiiplatz unter Beobachtung

Die Polizei hat auf Münsters neuem Drogen-Hotspot bereits 25 Strafverfahren eingeleitet und sechs Personen festgenommen.

Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf reagiert auf die Sorgen der Anwohner:innen von Münsters neuem Haupt-Drogen-Umschlagplatz zwischen der Promenade und der Salzstraße: "Wir gehen konsequent gegen Straßenkriminalität und Drogendelikte vor und arbeiten mit unserem gesamten Instrumentarium verdeckter und präsenter Maßnahmen daran", betont Dorndorf. Seit circa acht Wochen habe die Polizei eigens für die Lage am Servatiiplatz eine Ermittlungskommission eingerichtet. Die Ermittler haben bislang 25 Strafverfahren eingeleitet und sechs Personen festgenommen, vier davon sitzen bereits in Untersuchungshaft.

Diese Ermittlungskommission ist zusätzlich zur Ermittlungskommission für Straftaten im öffentlichen Raum eingerichtet, die sich weiterhin insbesondere um den engeren Bahnhofsbereich kümmert. Mit akribischer Ermittlungsarbeit seit August 2022 haben die Beamt:innen der Kommission bereits 35 Haftbefehle erwirken können. Dabei mache sich auch die neue Kooperation mit der Staatsanwaltschaft Münster durch die Staatsanwälte für den öffentlichen Raum bereits bezahlt, teilt die Polizei mit: "Daneben arbeiten wir seit Mitte April in Form von regelmäßigen Sondereinsätzen mit erhöhter Präsenz und lagerorientierten Kontrollen rund um den Bahnhof."

"Dabei haben wir stets betont: Das erfordert einen langen Atem und eine gute Zusammenarbeit mit allen zuständigen Stellen", verdeutlicht Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf. Gleichzeitig gilt aber auch: Die Polizei kann den Menschen nicht verbieten, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten. Sie kann ihr gesetzliches Instrumentarium nur konsequent ausschöpfen, wo Straftaten beweissicher festgestellt werden.

"Trotzdem ist jede Tat, bei der ein Messer zum Einsatz kommt, eine zu viel. Deshalb intensivieren wir unsere Maßnahmen." (Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf)© Polizei Münster
"Trotzdem ist jede Tat, bei der ein Messer zum Einsatz kommt, eine zu viel. Deshalb intensivieren wir unsere Maßnahmen." (Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf)
© Polizei Münster

Jürgen Dekker, der Leiter der Kriminalpolizei, betont: "Wir können niemanden gleich festnehmen, der ein Gramm Marihuana dabei hat, der in eine Schlägerei verwickelt ist oder der einen einfachen Diebstahl begeht. Um die Voraussetzung für die Anordnung einer Untersuchungshaft zu erfüllen, braucht es mehrere Taten und konkrete Haftgründe. Da stecken intensive Ermittlungen hinter, um ein beweiskräftiges Verfahren zu führen."

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