Regionale Wirtschaft ohne Schwung
Veröffentlicht: Dienstag, 04.02.2025 14:55
Die Unternehmen in der Region sind verunsichert. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen (IHK).

Vor allem bei der Industrie laufen die Geschäfte nicht gut. Aber auch im Handel hat sich erhoffte stärkere Nachfrage nicht eingestellt. Nur im Dienstleistungssektor ist Lage ermaßen stabil. Das vor allem durch die IT- und unternehmensnahen Dienstleister.
Den Stimmungstiefpunkt hat die Wirtschaft zwar hinter sich, aber von Aufwärtstrend kann keine Rede sein: Der Anteil der zufriedenen und der unzufriedenen Stimmen hält sich ungefähr die Waage: 26 % verzeichnen eine gute Geschäftslage, vier Prozentpunkte mehr als bei der Umfrage im Herbst 2024. 24 % melden schlechtere Geschäfte, zwei Prozentpunkte weniger als im Herbst.
"Die gesamtwirtschaftliche Aktivität der Unternehmen bleibt auch im Münsterland schwung- und kraftlos", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Fritz Jaeckel.
Für die Zukunft erwarten knapp 19 Prozent der befragten Unternehmen bessere Geschäfte. Das sind mehr als im Herbst. Mit schlechteren Geschäften rechnen 26 Prozent der Betriebe. Das sind etwas weniger als bei der letzten Umfrage.
Schwache Nachfrage
Die größte Sorge der Unternehmen bleibt die Nachfrageschwäche. Von 64 % der Befragten wird die Inlandsnachfrage als Konjunkturrisiko angesehen, in der Industrie sind es sogar 71 %.
Weniger Exporte
Auch wegen der neuen US-Regierung zeigt sich die Exportwirtschaft besorgt über die Perspektiven für ihr Auslandsgeschäft. Jeder vierte Betrieb rechnet der Umfrage zufolge mit Exportrückgängen in den nächsten Monaten. Es steht zu befürchten, dass sich der negative Trend des vergangenen Jahres weiter fortsetzt.
Fachkräfte weiter gesucht
Die Beschäftigungssituation im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region bleibt im Spannungsfeld zwischen demografisch-strukturell bedingtem Fachkräftemangel und konjunkturell bedingter schwächerer Personalnachfrage. In Teilen der Industrie dürfte Personalabbau nicht zu vermeiden sein.
Knapp 600 Unternehmen wurden für die repräsentative Erhebung befragt. Gut 270 haben geantwortet.