Prozessionsweg: Bäume kommen weg

Für die neue Fußgänger-Kanalbrücke am Prozessionsweg sind die ersten Bäume gefällt worden. Aktivisten haben dagegen protestiert.

© ANTENNE MÜNSTER

Heute (21.01.) hat der erste Bauabschnitt der Brücke mit der Rodung von Bäumen im unmittelbaren Bereich der zukünftigen Baustelle begonnen.Insgesamt müssen 42 Bäume für den Neubau der Brücke fallen. Seit dem frühen Morgen haben mehrere Umweltaktivisten versucht, die Bäume zu retten. Ein Höheninterventionsteam der Polizei hat u.a. mit einem Hubsteiger eingreifen müssen. Diese Baumfällarbeiten, durchgeführt vom Bundesforst, schaffen Platz für die Bauarbeiten. Um den Eingriff in die Natur auszugleichen, hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) in enger Abstimmung mit den Umweltbehörden der Stadt Münster bereits umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Weitere Ausgleichspflanzungen und landschaftspflegerische Maßnahmen folgen nach Abschluss des Projekts, um die Natur nachhaltig zu schützen und aufzuwerten.

Ein Umweltschützer ist in einen Baum am Prozessionsweg geklettert, um ihn zu retten.© ANTENNE MÜNSTER
Ein Umweltschützer ist in einen Baum am Prozessionsweg geklettert, um ihn zu retten.
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Einschränkungen und Umleitungen

Während der Rodung ist der Prozessionsweg für den gesamten Verkehr gesperrt. Fußgänger:innen und Radfahrer:innen werden über die Warendorfer Straße umgeleitet. Die Umleitungsstrecke ist ausgeschildert. Während der gesamten Bauzeit bleibt der Prozessionsweg im Baustellenbereich gesperrt. Für den Fuß- und Radverkehr ist eine Behelfsbrücke südlich der Baustelle eingerichtet.

Abriss und Neubau der Brücke

Nach den Baumfällarbeiten erfolgt der Abriss der alten Gehwegbrücke. Der eigentliche Neubau startet im Frühjahr 2025 und soll bis September 2026 abgeschlossen sein. Die neue Brücke soll nicht nur eine moderne und barrierefreie Verbindung für Fußgänger und Radfahrer bieten, sondern auch höchsten Sicherheitsstandards entsprechen.

Ein weiterer zentraler Aspekt des Projekts ist die Erhöhung der Durchfahrtshöhe der Brücke. Nach Fertigstellung soll die neue Konstruktion den modernen Anforderungen der Schifffahrt gerecht werden. Größere Schiffe sollen die Stadtstrecke Münster künftig problemlos passieren können, was den Güterverkehr auf der umweltfreundlichen Wasserstraße stärken und die wirtschaftliche Entwicklung der Region unterstützen soll.

So soll die neue Prozessionsweg-Brücke einmal aussehen.© Plass Ingenieure, Geesthacht
So soll die neue Prozessionsweg-Brücke einmal aussehen.
© Plass Ingenieure, Geesthacht

Überblick Bauablauf

  • Einrichtung der Vollsperrung auf der Prozessionsweg-Brücke
  • Umleitung des Verkehrs
  • Holzeinschlag: Baumfäll- und Rodungsarbeiten
  • Freimachen und Herrichten des Baugeländes
  • Aufbau der Baustelleneinrichtung
  • Vollsperrung des Kanals für die Dauer des Rückbaus des bestehenden Überbaus
  • Rückbau Überbau
  • Teilabbruch des westlichen Widerlagers
  • Vollständiger Rückbau des Widerlagers Ostseite
  • Rückbau der Zwischenpfeiler
  • Herstellen der neuen Uferwände in Spundwandbauweise
  • Herstellen der neuen Widerlager
  • Vormontage des neuen Überbaus auf der südöstlichen Vormontagefläche
  • Vollsperrung des Kanals für die Dauer des Brückenverschubs
  • Einschwimmen / Einheben des Überbaus
  • Herstellen der Rampen und Wegebauarbeiten
  • Herstellen der Böschungstreppen
  • Aufhebung der Vollsperrung des Prozessionsweges
  • Landschaftspflegerische Arbeiten (Rasensaat, Baumpflanzung etc.)
  • Einbau der Pilgerweg-Stelen, Bänke etc.
  • Räumen Baustelleneinrichtung

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