Priester entschuldigt sich nach Predigt über Missbrauch

Rund ein Jahr nach seiner empört aufgenommenen Predigt über Missbrauch und Vergebung hat Ulrich Zurkuhlen schriftlich um Entschuldigung gebeten.

Bischof Felix Genn hat daraufhin Ulrich Zurkuhlen (80) nach dem Schreiben vom 1. Juni wieder erlaubt, im eingeschränkten Rahmen Gottesdienste zu feiern. Zu dem Thema Missbrauch darf sich der Priester im Ruhestand allerdings auch weiterhin nicht äußern.

In seiner Predigt in der Heilig-Geist-Kirche (Foto) hatte der emeritierte Pfarrer im Sommer 2019 um Vergebung geworben für Priester, die sexuellen Missbrauch begangen haben. Viele Besucher hatten den Gottesdienst entsetzt vorzeitig verlassen. Münsters Bischof hatte daraufhin dem damals 79-Jährigen ein Predigt- und Gottesdienstverbot auferlegt. Die Ruhestandsbezüge des emeritierten katholischen Pfarrers wurden außerdem gekürzt.

Laut Bistum betont der Pfarrer in seinem Brief, dass er seine Äußerungen vom vergangenen Jahr ausdrücklich bedauere und alle Menschen, die er verletzt habe, um Entschuldigung bitte. Von seinen damaligen Äußerungen distanziere er sich "absolut"; er habe sich in diesem Zusammenhang verrannt. Seine Aussagen hätten "die Opfer wieder zu Opfern" gemacht. Gottesdienste darf er wieder feiern, aber nicht im üblichen Rahmen von Pfarreien. Über Teilnahmen an Gottesdiensten und kirchlichen Veranstaltungen muss er das Bistum vorab informieren.

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