Oscar für Skateboard-Film erfreut Münsters Skate-Szene

Von Münster nach Kabul - Der Oscar für den Film "Learning to Skateboard in a Warzone (If You’re a Girl)" als bester Dokumentar-Kurzfilm hat im weitesten Sinne auch Verbindungen zu Skateboard-Pionier Titus Dittmann und zum Skaters Palace.

© Titus Dittmann

Vor über zehn Jahren startete das Projekt "Skateistan" in Kabul, Afghanistan. Jugendliche aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen und sozialen Schichten können im Zuge des nichtstaatlichen Projekts Skateboardunterricht in der afghanischen Hauptstadt beanspruchen. Ein Jahr lang wurde nun eine afghanische Mädchenklasse von Kamerateams begleitet. Die Klasse nahm trotz der strengen afghanischen Konventionen an dem Skateboardunterricht teil. Und dieser Film hat jetzt einen Oscar abgeräumt in der Kategorie "Bester Dokumentar-Kurzfilm".

Skateboard-Material von Münster nach Kabul

Münsters Skateboard-Pionier Titus Dittmann unterstützte das Projekt schon vor über zehn Jahren. Damals lud Dittmann den "Skateistan"-Begründer Oliver Percovich zu einer Charity-Veranstaltung in den Skaters Palace ein. Percovichs Ambitionen, die soziale Situation in Afghanistan durch Skateboarding zumindest ein Stück weit zu verbessern, konnten Dittmann schnell überzeugen. Er entschied sich schnell dafür, aktiv bei dem Projekt mitzuwirken. Nach der Charity-Veranstaltung hat die Münsteraner Skater-Szene zwei Tonnen Skateboard-Material gesammelt und nach Kabul geschickt. Anschließend ist Dittmann selbst nach Kabul gereist.

Gut zwei Jahre lang war Titus Dittmann dann involviert, die mediale Präsenz machte ihn außerdem zu einem Ansprechpartner für die deutschen Medien und Vermittler zwischen der deutschen und afghanischen Skateboardszene. Mit seiner Hilfe vor Ort in Kabul wurde am Ende ein Skatepark mit mehreren Minirampen errichtet.

"Wir freuen uns, die Voraussetzungen mit geschaffen zu haben, dass ein Film über diese Organsiation einen Oscar gewinnen konnte",

so Dittmann auf ANTENNE MÜNSTER-Nachfrage.

© ANTENNE MÜNSTER

Titus Dittmann für Skateistan in Kabul

Nach "Skateistan" kam "skate-aid"

Aus seinem Engagement für "Skateistan" heraus ist dann "skate-aid" entstanden. Nach der Arbeit in Kabul rief Dittmann das Projekt "skate-aid" ins Leben. Das verfolgt ein ähnliches Konzept wie "Skateistan". Skateboarding soll demnach Menschen verschiedener Herkünfte verbinden und vor allem Jugendlichen Vertrauen in sich selbst und ihre Fähigkeiten vermitteln. Über skate-aid selbst unterstützt Dittmann weiterhin den Standort in Kabul.

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