Missbrauchsvorwurf gegen Priester

Bischof Felix Genn hat einem Priester sämtliche Tätigkeiten als Priester verboten. Das Bistum hat den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergegeben.

Der Dom, eine große Kirche, auf dem Domplatz in Münster.
© ANTENNE MÜNSTER

Erst vor etwas mehr als zwei Wochen hatte Bischof Felix Genn einen Priester freigestellt. Jetzt hat er laut einer Mitteilung einem Priester im Ruhestand alle priesterlichen und seelsorglichen Tätigkeiten verboten, nachdem sich im Dezember ein Betroffener gemeldet hatte. Der Priester war schon seit 2022 im Ruhestand und hatte deshalb keinen besonderen seelsorgerischen Auftrag mehr. Jetzt darf er auch keine Aushilfstätigkeiten mehr leisten.

Möglicher Missbrauch in einem Jugendlager

Es geht um den Vorwurf eines sexuellen Missbrauchs im Jahr 1984 in Kirchhellen in einem Jugendlager. Der Priester war dort 1984 Diakon. Nach seiner Priesterweihe war er in Sendenhorst, Warendorf und später auch in Münster tätig. Unter anderem war er Pfarrer in St. Margareta und St. Konrad, später war er in der fusionierten Pfarrei St. Benedikt. Seit 2009 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand arbeitete er in der Gefängnisseelsorge in der JVA Geldern. 2022 wurde er in den Ruhestand versetzt. Das Bistum hat die Vorwürfe an die Staatsanwaltschaft in Arnsberg weitergegeben. Auch kirchenrechtliche Voruntersuchungen laufen. 

Wenn es weitere Betroffene an den Einsatzorten des Priesters geben sollte, können sie sich unter anderem bei der Stabsstelle Intervention und Prävention des Bistums Münster melden (Tel. 0251-495-6967 oder 0251-495-6029). Alle Kontaktdaten findet ihr auch auf der Homepage des Bistums.

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