Missbrauchsfall Münster: Erster Prozess im Landgericht

Am heutigen Dienstag (03.11.) hat am Landgericht der Prozess gegen einen Angeklagten im Missbrauchskomplex Münster begonnen. Der Prozess gegen fünf weitere Angeklagte startet in gut einer Woche.

© Polizei Münster

Zunächst muss sich ein 53 Jahre alter Mann aus Norderstedt in Schleswig-Holstein vor dem Landgericht Münster verantworten. Die Anklage wirft ihm schweren sexuellen Missbrauch von Kindern vor. Der Mann hat bereits eingeräumt, im August 2019 einen damals neunjährigen Junge in einer Wohnung in Münster vergewaltigt zu haben. Dabei handelt es sich um den Sohn der Lebensgefährtin des 27-jährigen Hauptangeklagten aus Münster.

Am 12. November beginnt dann der größte Prozess in dem Komplex. Dann müssen sich insgesamt fünf Angeklagte verantworten, darunter der 27 Jahre alte Haupttäter aus Münster und seine Mutter.

Der 27-Jährige gilt als Hauptfigur in dem Fall. Er soll über Jahre bei mindestens 26 Gelegenheiten den Sohn seiner Lebensgefährtin vergewaltigt und anderen Männern über das Internet angeboten haben. Der Tatvorwurf lautet auf schweren sexuellen Missbrauch und Beihilfe. Haupttatort war eine Gartenlaube in einem Kleingartenverein in Kinderhaus. Die Mutter des Mannes steht vor Gericht, weil sie ihrem Sohn die Laube in dem Wissen des Missbrauchs überlassen haben soll. Nach Lügde und Bergisch Gladbach ist Münster der dritte große Missbrauchsfall der vergangenen Jahre in Nordrhein-Westfalen.

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