Mehr Kinder in Münster gefährdet

Im vergangenen Jahr hat der kommunale Sozialdienst in rund 290 Fällen mindestens eine latente Kindeswohlgefährdung feststellen können. Die Tendenz ist steigend.

In knapp 100 (98) Fällen war das Wohl eines Kindes akut gefährdet, 188 mal lag eine latente Kindeswohlgefährdung vor. In 219 Fällen bestand zumindest Hilfebedarf für Kinder und ihre Familien. Die Zahlen liefert der kommunale Sozialdienst auf ANTENNE MÜNSTER-Nachfrage. Schon seit Jahren steigt die Zahl von Kindeswohlgefährdungen bei uns in der Stadt. Deutschlandweit erreichen die Zahlen laut des Statistischen Bundesamtes einen traurigen Höchststand.

Festgestellte Gefährdungsmerkmale

  • Vernachlässigung: 139 Fälle (56 bei akuter Gefährdung des Kindeswohls)
  • körperliche Misshandlung: 70 (22 bei aktuer Gefährdung des Kindeswohls)
  • psychische Misshandlung: 135 (33 bei aktuer Gefährdung des Kindeswohls)
  • sexuelle Gewalt: 21 (6 bei aktuer Gefährdung des Kindeswohls)

Das Alter der betroffenen Kinder

Die Zahlen zeigen: Kindeswohlgefährdung macht vor dem Alter keinen halt. In allen Altersgruppen bis 14 Jahre hat der kommunale Sozialdienst ähnlich viele Fälle verzeichnet.

  • 0-3 Jahre: 21%
  • 3-6 Jahre: 21%
  • 6-10 Jahre: 22%
  • 10-14 Jahre: 22%
  • 14-18 Jahre: 14%

Hilfe für Betroffene

Gewalt, ganz gleich ob physischer oder psychischer Natur, ist strafbar und sollte daher auch angezeigt werden. Wendet euch bei akuter Gefahr auf jeden Fall an die Polizei.

Hilfen für Betroffene und Helfende findet ihr unter anderem hier:

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