Letzte Coronaregeln in Münster enden

Seit heute sind verpflichtende Corona-Regeln in Münster Geschichte. Krankenhäuser & Arztpraxen verzichten zudem überwiegend auf ihr Hausrecht.

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Seit heute Morgen (Karsamstag, 8. April) ist Maske tragen in Krankenhäusern und Arztpraxen in Münster keine Pflicht mehr. Das bundesweite Infektionsschutzgesetz ging in der vergangenen Nacht zu Ende und mit ihm die allerletzten Corona-Regeln. Arztpraxen und Krankenhäuser dürfen zwar von ihren Patienten und Besuchern verlangen, weiter eine Maske zu tragen - das ermöglicht das sogenannte Hausrecht. Eine ANTENNE MÜNSTER-Recherche zeigt aber: In Anspruch nimmt das kaum einer.

Ein paar Bitten, aber keine Vorschriften!

Am Franziskus-Hospital sind nun alle Corona-Schutzmaßnahmen aufgehoben. Und auch in der Uniklinik endet die Maskenpflicht nun für Besucher. Beide Krankenhäuser weisen darauf auf ihren Internetseiten hin. Ähnlich in vielen Arztpraxen Münsters: Die Praxis Lüerßen in Gelmer weist darauf hin, dass die Maskenpflicht am 7. April ausgelaufen ist. Die Praxen Willenborg und Schäper im Kreuzviertel und Krösmann, Schilder und Bade in Coerde bitten auf ihren Internetseiten aber darum, weiter eine Maske in der Praxis zu tragen, wenn Patienten erkältet sind oder Sorge haben, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben.

Auf der Internetseite der Uniklinik Münster gibt es den klaren Hinweis auf die wegfallende Maskenpflicht für Besucher.© Uniklinik Münster (Homepage)
Auf der Internetseite der Uniklinik Münster gibt es den klaren Hinweis auf die wegfallende Maskenpflicht für Besucher.
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Drei Jahre Coronavirus in Münster

Bis Karfreitag hatten nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz noch bundesweite FFP2-Maskenpflichten für Besucher und Besucherinnen in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen gegolten. Seit Mitternacht sind auch diese Regeln weggefallen. Allerdings können Praxen über ihr Hausrecht von den Patienten verlangen, weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) appellierte zum Schutz vor Corona an die Eigenverantwortung der Menschen. Corona sei nach wie vor "keine harmlose Erkältung". Dank Impfungen und einer steigenden Immunität der Bevölkerung sei die Situation inzwischen aber anders als zu Beginn der Pandemie.

Das Robert-Koch-Institut zählte in Münster seit Pandemiebeginn über 147.000 Coronafälle, insgesamt 261 Menschen starben am oder mit dem Coronavirus. Allerdings liefern die Angaben zu den Infektionszahlen nur ein sehr unvollständiges Bild, da zuletzt viele Fälle nicht erfasst wurden - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen ließen. 

Nach dem ersten in NRW bestätigten Corona-Fall am 25. Februar 2020 im Kreis Heinsberg hatte es einige Tage später auch den ersten Fall in Münster gegeben. Ein Reiserückkehrer hatte das Virus aus Asien mitgebracht. In den Monaten und Jahren danach gab es teilweise drastische Einschränkungen von Grundrechten: Zeitweilige Schließungen von Kitas, Schulen, Restaurants, Geschäften, Kultur- und Sporteinrichtungen, Abstands- und Isolationspflichten sowie Besuchsverbote in Krankenhäusern und Altenheimen hatten den Menschen viel abverlangt. Besonders bleibt auch die Maskenpflicht unter freiem Himmel in einer extra eingerichteten Zone in Münsters Innenstadt im Gedächtnis. All diese Regeln und Maßnahmen sind nun ebenfalls erstmal Geschichte.

In Extrem-Zeiten der Pandemie war selbst unter freiem Himmel in der Münsteraner Innenstadt Maske tragen Pflicht.© Amt für Kommunikation/Stadt Münster
In Extrem-Zeiten der Pandemie war selbst unter freiem Himmel in der Münsteraner Innenstadt Maske tragen Pflicht.
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