Kritik an Stopp des Verkehrsversuchs

Die Straße zwischen Neu- und Mauritztor bleibt bis mindestens 2027 für Autofahrer:innen frei. Eine Chance wurde damit vertan, sagt der VCD Münster.

© Stadt Münster

Täglich kommen mehr Autos nach Münster - die Straßen verstopfen, vor allem im Berufsverkehr zusehends. Mit Verkehrsversuchen versucht die Stadt seit Jahren auszuloten, wie sich Autos Stück für Stück aus Münster verbannen lassen und alternativ mehr Menschen auf Busse, Züge und das Fahrrad umsteigen. Vor knapp zwei Wochen hatte der Verkehrsausschuss wegen der Großbaustelle auf der Weseler Straße den Verkehrsversuch am Bült ("Erste Nordtangente" zwischen Neutor und Mauritztor) bis mindestens 2027 verschoben. Das löste Kritik aus, unter anderem vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Münster.

"Hat mit der gesperrten Bergstraße auch geklappt"

Thomas Lins vom VCD Münster sagt im ANTENNE MÜNSTER-Interview, dass Münster damit weiter keinen Fortschritt macht, um Autos zu verbannen und den Busverkehr zu stärken:

"Münster wird immer weiter zurückgeworfen in dem Ziel, klimaneutral zu sein - das hat sie immerhin als Ziel formuliert!"

Der VCD Münster um Thomas Lins fordert endlich konkrete Maßnahmen für mehr Bus- und Rad- und weniger Autoverkehr. Dass es durch den Verkehrsversuch am Bült, bei dem die Straße ein Jahr lang für Autos gesperrt wäre, zu Chaos auf Münsters Straßen käme, rechnet Thomas Lins nicht:

"Die Sperrung der Bergstraße hat ja monatelang gut funktioniert. Der Autoverkehr hat sich aufgelöst und ist gar nicht in andere Straßen und Stadtteile ausgewichen. Dieser Effekt ist bekannt und eine für Autos gesperrte Straße zwischen Neutor und Mauritztor hätte dementsprechend vor allem viele Vorteile."

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