Krisenstabsleiter: "Ist dieser Kontakt wirklich nötig?"

Der Leiter des Corona-Krisenstabes in unserer Stadt, Wolfgang Heuer, hat die Menschen in Münster aufgerufen, mehr gegen das Infektionsrisiko zu tun, als die Auflagen verlangen.

© ANTENNE MÜNSTER

Bei der Pressekonferenz am Dienstag (3.11.) zu den Auswirkungen der zweiten Corona-Welle auf Münster sagte Heuer: Alle könnten noch einen Schritt weiter gehen als verlangt und sich bei jedem nahen Kontakt fragen: Ist er wirklich notwendig oder kann ich ihn so gestalten, dass eine Ansteckung so weit wie möglich ausgeschlossen ist?

Mit einer solch starken Reaktion ist es machbar, die zweite Welle zu brechen und mit einer deutlich verbesserten Ausgangslage in den Winter zu gehen,

so Heuer wörtlich. Der Krisenstabsleiter geht davon aus, dass die nun ergriffenen Maßnahmen in etwa zwei bis drei Wochen Wirkung zeigen werden.


Können glimpflich davon kommen

Heuer geht immer noch davon aus, dass wir in Münster gut aufgestellt sind für eine Pandemie. Die Entwicklung sei alles andere als gut und dennoch glaube er mit den jetzigen Maßnahmen und mit der Perspektive Impfstoff im kommenden Jahr, dass wir glimpflich aus dieser zweiten Welle herauskommen werden.

Verstärkte Kontrollen und mehr Angestellte fürs Gesundheitsamt

Heuer hat verstärkte Kontrollen zur Überprüfung des Teil-Lockdowns angekündigt. Die Zeit der Ermahnung sei vorbei. Das Ordnungsamt werde künftig durch Kräfte der Landespolizei verstärkt, sodass mehr Kontrollen möglich seien.

Mehr Corona-Scouts im Gesundheitsamt

Die Corona-Fachstelle im Gesundheitsamt wird in der kommenden Woche auf mehr als 100 Mitarbeiter verstärkt. Etwa die Hälfte der Verstärkung kommt aus anderen Ämtern in der Stadtverwaltung, sagte Gesundheitsamts-Leiter Norbert Schulze-Kalthoff. Auf die Hilfe etwa von Bundeswehrsoldaten soll vorerst noch verzichtet werden. Die Helfer müssten lange eingearbeitet werden und über einen langen Zeitraum verfügbar sein, begründet Schulze-Kalthoff den Verzicht. Jemanden in die Quarantäne schicken, sei ein erheblicher Eingriff in die Freiheitsrechte von Menschen. Das könnten keine unausgebildeten Hilfskräfte tun.

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