Initiative "Schloss Platz Kultur 2020" stellt neues Konzept vor

Die im Jahr 2016 gegründete Initiative hat sich dem Ziel verschrieben, das öffentliche Bewusstsein für das Schlossareal zu schärfen. In mittlerweile neun öffentlichen Runden Tischen sowie zahlreichen Gesprächen mit Politik, Verwaltung und Planungsexperten hat sie die verschiedenen Potentiale hinterfragt und stufenweise in eine ganzheitliche Planung überführt.

© Initiative "Schloss Platz Kultur 2020"

Inzwischen, so glaubt die Initiative, ist das Schlossareal in Münster zum Stadtgespräch geworden. "Ob Politik oder Verwaltung, Stadtplaner oder Architekten, Studierende oder Schüler, Bewohner oder Besucher: Viele sehen in dem fußläufigen Areal, das vom Alten Zoo und Lindenhof bis zum Kalkmarkt und vom Schlossgarten bis zur Altstadt reicht, ein Gebiet mit großem Zukunftspotential.", heißt es bei einer Pressekonferenz der Initiative.

© Initiative "Schloss Platz Kultur 2020"
© Initiative "Schloss Platz Kultur 2020"

Die Bedeutung des Schlossareals für Stadt und Universität sowie Kultur und Wissenschaft wurde jüngst ebenso unterstrichen in politischen Beschlussvorlagen wie auch im aktuellen Verfahren der internationalen Ideenwerkstatt zur Entwicklung der Wissenschaftsstadt Münster. Die Initiative wertet diese Schritte als positiven Anfang – und fordert für den weiteren Prozess folgende Punkte:

Schloss und Altstadt stadträumlich verbinden

Neue Kultur- und Wissenschaftsorte bieten die Chance, das bislang in Teilen ungenutzte Schlossareal aufzuwerten. Für Stadt und Universität würde ein Ort mit großer Ausstrahlung von europäischem Rang entstehen – vor und neben dem Schloss, in Fußweite zum Zentrum der Stadt. Den Schlossplatz als solchen verstehen wir als ideale Verbindung – mit Scharnierfunktion – zwischen Universität und Altstadt.

Potentiale im Schlossareal entdecken und nutzen

Die verschiedenen Stadt- und Naturräume im Schlossareal gelte es ganzheitlich zu entwickeln. Das Schloss mit seinen rahmenden (Neu-)Bauten kann zu neuer Wirkung gelangen – und damit die Identität der Universitätsstadt nachhaltig stärken. Der Schlossplatz selber soll hierbei frei von Bebauung bleiben und auch weiter für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Als mögliche Baufelder für neue Kultur- und Wissenschaftsorte sehen wir stadt- und landeseigene Flächen neben dem Schloss (heute: Gerichtsparkplatz), im Bereich Lindenhof/Alter Zoo und am Kalkmarkt. Auch gilt es die vorhandenen Gebäude wie das Schloss oder das Hörsaalgebäude in Wert zu setzen. Ein Hauptaugenmerk wird der Freiraumplanung gelten: den rahmenden (und noch zu pflanzenden) Baumalleen, Plätzen, Wegen und Wasserflächen und dem Schlossgarten einschließlich dem Botanischen Garten. Mitten in der Stadt kann Natur studiert und genossen werden. Auch die Promenade inmitten des Schlossareals ist von besonderer Bedeutung. Sie erschließt sämtliche Orte direkt. Kleine wie große Musiker können sie als roten Teppich nutzen. Der Schlossplatz soll zentraler Netzknoten in einem innovativen, nachhaltigen Verkehrskonzept werden, das Mobilität für Stadt und Region ermöglicht.

Ankerpunkte im Schlossareal für die Wissenschaftsstadt stärken

Die Initiative sieht sich durch die vier Architekturbüros bestätigt, die derzeit im Rahmen einer internationalen Ideenwerkstatt auf Einladung der Stadt die "Zukunft der Wissenschaftsstadt" erarbeiten.

In ersten Analysen ermittelten sie stadtstrukturelle Ankerpunkte gerade auch im Bereich des Schlossareals. Es wird nun Aufgabe sein, diese Schwerpunkte mit Programm- und Raumideen zu füllen, damit diese Ankerpunkte sich nachhaltig zu urbanen Adressen entwickeln können. Dies gilt insbesondere für den Kalkmarkt, den Gerichtsparkplatz vor dem Schloss und für das Areal Lindenhof/Alter Zoo. Am 15.01.2020 soll die Schlusspräsentation der Büros erfolgen.

Zustimmung zum Grundsatzbeschluss - noch in diesem Jahr

Die Initiative begrüßt die Absicht von Land und Stadt, gemeinsam in Kultur und Wissenschaft in Münster zu investieren. Auch unterstützt sie das Vorhaben, adäquate Orte für die Musikhochschule, die Musikschule, das Sinfonieorchester und für internationale Kongresse in Münster zu schaffen. Sie stimmt daher dem Anliegen zu, hierzu einen Grundsatzbeschluss im Rat am 11.12.2019 herbeizuführen. Wichtige Details wie Finanzierung und Standort bedürfen jedoch der weiteren vertiefenden Untersuchung, wie es in dem vorliegenden Beschluss vermerkt ist.

Transparenz im Verfahren der Standortuntersuchung schaffen

Wie in diesem Ratsbeschluss "Musikcampus - Ouvertüre für ein deutschlandweit einmaliges Projekt" betont, soll "erst auf Grundlage einer vertiefenden Standortuntersuchung für das Schlossareal einschließlich der Hittorfstraße eine abschließende Festlegung des Standortes für den Musik-Campus erfolgen". Die Initiative fordert diesbezüglich einen öffentlichen und transparenten Prozess.

Weitere Meldungen