Gefahren beim Badespaß im Kanal
Veröffentlicht: Mittwoch, 03.08.2022 06:00
Bei dem schönen Wetter dürfte es viele Münsteraner:innen an den Kanal verschlagen. Die DLRG und Wasserschutzpolizei warnen aber vor allem Nicht- und ungeübte Schwimmer:innen vor den Gefahren beim Baden.

Temperaturen bis 30 Grad bringen mit Sicherheit uns alle ordentlich ins Schwitzen. Viele sehnen sich daher nach einer Hitzepause im kühlen Nass. Neben den Schwimmbädern in Münster bietet sich vor allem der Dortmund-Ems-Kanal dafür an. Dort ist das Schwimmen zwar eigentlich verboten, wird an ungefährlichen Stellen aber geduldet.
Weil während der Corona-Pandemie immer weniger Kinder in den Schulen ordentlich schwimmen lernen konnten, nimmt die Anzahl von Badeunfällen allerdings aktuell immer weiter zu, verrät Patrick Sandfort, Leiter Einsatz von der DLRG Münster im ANTENNE MÜNSTER-Interview.
Mit das größte Problem sei vor allem, dass geübte, ungeübte und Nicht-Schwimmer mögliche Gefahren gleichermaßen immer wieder unterschätzen, so Sandfort:
Generell empfehlen wir für jeden, immer zu gucken, was bewegt sich im Wasser gerade auf mich zu. Jeder Gefahr sollte man auf jeden Fall versuchen auszuweichen. Man muss die Gefahren respektieren und man darf sie nicht unterschätzen.
Vor allem Kinder unterschätzen oftmals den Sog, den vorbeifahrende Schiffe im Kanal auslösen, erklärt der Lebensrettungs-Experte. Sandfort empfiehlt daher jeder und jedem eine vernünftige Schwimmausbildung, bevor es ins kalte Nass geht.
Verstärkte Kontrollen der Wasserschutzpolizei
Nach den teilweise tödlichen Badeunfällen in den vergangenen Tagen unter anderem bei Porta Westfalica und in der Eifel achten die Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizei in den nächsten Tagen besonders darauf, dass Schwimmer keine Risiken eingehen, sagt Jaqueline Grahl, die Sprecherin der für Münster zuständigen Wasserschutzpolizei im ANTENNE MÜNSTER-Interview.
Auch wenn die Polizei einen auf das Schwimmen im Kanal anspricht, muss sich aber keiner Sorgen machen, dass es eine Strafe gibt, obwohl das Schwimmen ja eigentlich nicht gestattet ist, erklärt Jaqueline Grahl:
Wir als Polizei setzen auf den Bereich der Prävention und des konsequenten Einschreitens. Das heißt, wir fahren mit unseren Schiffen dort lang und klären die Leute vor Ort auf. Das Schwimmen ist nur geduldet und eigentlich in vielen Bereichen gar nicht erlaubt.
Anders sieht es für abenteuerlustige Brücken-Springer:innen aus: Das ist nämlich strikt verboten.
Da verfolgen wir es konsquent und schreiben auch Ordnungswiedrigkeiten-Anzeigen,
so Jaqueline Grahl.