Gastronomen verzweifelt - Versprochene Hilfen kommen nicht
Veröffentlicht: Montag, 01.02.2021 16:42
Zahlreiche Gastronomen in Münster warten zunehmend verzweifelt auf Zahlungen aus den Corona-Hilfspaketen. Selbst die Novemberhilfe ist bei vielen noch immer nicht angekommen.

Lange halten wir das nicht mehr aus, sagte uns heute Morgen etwa Event-Caterer Axel Bröker vom "Früh bis Spät" (Foto links). Vollmundig seien die Hilfen von Bund und Land angekündigt worden, die uns Gastronomen durch die Krise bringen sollen. "Angekommen ist aber noch nichts", ärgert sich Bröker, "und das seit nunmehr vier Monaten". Stattdessen stapeln sich bei ihm Rechnungen und Mahnungen. Das sei beängstigend. Katastrophal nennt die aktuelle Situation auch Hotelier Kay Fenneberg vom Kaiserhof am Bahnhof. Er traue den großen Ankündigungen inzwischen nicht mehr: "Ich musste mit meinem Bankberater über einen Dispokredit sprechen - das musste ich bisher noch nie", sagt Fenneberg im ANTENNE MÜNSTER-Interview. Zum Glück zeige seine Verpächter Verständnis und helfe ihm.
Bezirksregierung: Anträge werden an sieben Tagen in der Woche abgearbeitet
Münsters Regierungspräsidentin Dorothee Feller räumte gestern (01.02.) im Regionalrat Münsterland Verzögerungen ein. Wegen IT-Problemen mit der Software des Bundes habe es Probleme gegeben. In ihrer Behörde arbeiteten 150 Kolleginnen und Kollegen auch am Wochenende, um die Anträge von insgesamt fünf großen Corona-Programmen abzuarbeiten. Es gehe dabei um mehrere hundert Millionen Euro allein für den Regierungsbezirk Münster. Laut Feller fließen aus der Novemberhilfe 125 Millionen und aus der Dezemberhilfe nochmal 110 Millionen Euro allein in den Regierungsbezirk Münster. Nach Auskunft aus dem Bundeswirtschafts-Ministerium ist inzwischen zumindest gut die Hälfte der Novemberhilfen überwiesen worden.
Zur Milderung der Folgen der Corona-Pandemie stehen für die Wirtschaft im Regierungsbezirk Münster allein im Rahmen der Überbrückungshilfen I, II und III sowie der außerordentlichen Wirtschaftshilfen (sogenannte November und Dezemberhilfe) mehrere Hundert Millionen Euro zur Verfügung. Das geht aus der mündlichen Unterrichtung des Regionalrats Münsterland durch die Regierungspräsidentin. So seien bei der Überbrückungshilfe I rund 4.600 Anträge eingegangen und 44,6 Millionen Euro bewilligt worden. Bei der Überbrückungshilfe II seien es rund 3.900 Anträge gewesen, was 49 Millionen Euro entspreche. Die Bewilligungsquote habe dort bei 91,5 Prozent gelegen.
Die Überbrückungshilfe III starte am 15. Februar.
Support your locals: So könnt ihr euren Lieblingslocations helfen
Wer seine Lieblings-Locations und die Gastronomen in Münster unterstützen möchte, kann das am besten über Gutschein-Käufe (z.B. Münster-Gutscheine) oder über die Lieferbringdienste (z.B. "Münster bringt's" oder "hungrig.ms") tun.