Finanzämter arbeiten in Münster schnell

Haben die Mitarbeitenden der beiden münsterschen Finanzämter 2023 eher schnell oder langsam gearbeitet? Die Antwort gibt eine neue Statistik.

Der Softwareentwickler lohnsteuer-kompakt.de hat entsprechende Daten ausgewickelt. Das Finanzamt Münster-Außenstadt landet demnach auf Platz 37, Münster-Innenstadt auf Platz 60 - von insgesamt 488 Plätzen.

Nach 40,7 (2022: 46,9) Tagen hatte das Finanzamt Münster-Außenstadt die Steuerbescheide erledigt. Im Bezirk Münster-Innenstadt brauchten die Steuerpflichtigen dagegen mehr Geduld: durchschnittlich knapp 43,6 (2022: 40,4) Tage.

Im deutschlandweiten Vergleich schneidet Nordrhein-Westfalen gut ab. Unser Bundesland landet auf Platz drei, hinter Rheinland-Pfalz und Hamburg. Schlusslichter sind die Finanzämter in Brandenburg und Bremen. In zehn Bundesländern mussten die Steuerpflichtigen länger auf ihre Steuererstattung waren. Grund dafür ist laut lohnsteuer-kompakt.de die hohen Arbeitsbelastung wegen der Grundsteuererklärung.

"Zwar haben trotz der Fristverlängerung viele Grundsteuerpflichtige ihre Grundsteuererklärung nicht abgegeben, doch macht sich der hohe Arbeitsaufwand dennoch bemerkbar", sagt Felix Bodeewes, Geschäftsführer von Lohnsteuer-kompakt.de.

Weitere Daten aus der Statistik

Im Schnitt mussten Brandenburger Steuerpflichtige 68,85 Tage auf ihre Steuererstattung warten, in Rheinland-Pfalz betrug die Wartezeit nur 49,97 Tage. Zum Vergleich: Im Vorjahr war Berlin mit einer Bearbeitungszeit von 45,8 Tagen auf dem ersten Platz gelandet. Am schnellsten arbeiteten 2023 die Finanzbeamt:innen des Finanzamts Herne. Dort betrug die Bearbeitungszeit für eine Einkommenssteuererklärung lediglich 29,8 Tage. Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landete das Finanzamt Hameln-Holzminden mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 114,7 Tagen. Dort warteten Steuerpflichtige also fast vier Mal so lange auf ihren Steuerbescheid als in Herne.

"Es ist interessant, dass Berlin und Hamburg als Stadtstaaten weiterhin auf den ersten vier Plätzen zu finden sind", sagt Felix Bodeewes, "auch wenn Berlin vom ersten auf den vierten Platz gerutscht ist".

"Insgesamt ist die Bearbeitungszeit der einzelnen Finanzämter erneut langsamer geworden", sagt Felix Bodeewes. "Der bundesweite Schnitt lag 2021 noch bei 49 Bearbeitungstagen und 2022 bereits bei 53,6 Tagen. Im vergangenen Jahr hat sich die Bearbeitungszeit erneut verlangsamt auf durchschnittlich 56,86 Tage."

Die Bearbeitungszeiten der Finanzämter wurden anhand von über 400.000 über lohnsteuer-kompakt.de im Jahr 2023 erstellten Steuererklärungen anonym erhoben. Insgesamt wurden 488 Finanzämter berücksichtigt, wobei pro Finanzamt mindestens 50 Steuererklärungen eingereicht wurden.

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