Festnahme im Fall des CSD-Gewaltopfer
Veröffentlicht: Sonntag, 04.09.2022 15:00
Im Fall des getöteten CSD-Teilnehmers hat die Polizei Münster Freitag (02.09.) am frühen Nachmittag am Hauptbahnhof einen 20-jährigen Tatverdächtigen gefasst.

Die Mordkommission war ihm durch Zeugenhinweise und Videoaufzeichnungen auf die Spur gekommen. Der Mann wird am Samstag (03.09.) dem Haftrichter vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft Münster beabsichtigt, beim Amtsgericht einen Antrag auf Erlass eines Haftbefehls wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu stellen.
Tatverdächtiger vorbestraft
Der 20-jährige Tatverdächtige ist wegen Körperverletzung vorbestraft. Der 20-Jährige sei in der Vergangenheit wegen mehrerer Körperverletzungsdelikte verurteilt worden, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Dirk Ollech am Sonntag (04.09.) der Deutschen Presse-Agentur. Der 20-Jährige sitzt seit gestern in Untersuchungshaft. Der Haftrichter verhängte die U-Haft wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge. Ein Grund für diese Entscheidung sei Wiederholungsgefahr gewesen, so der Oberstaatsanwalt. In den Westfälischen Nachrichten heißt es außerdem, dass es sich bei dem 20-Jährigen um einen abgelehnten Asylbewerber handeln soll. Dessen Aufenthaltstitel soll verlängert worden sein wegen des Kriegs in Russland, heißt es in der Bild-Zeitung. Außerdem soll der Mann in der Vergangenheit anscheinend auch als Kampfsportler in Erscheinung getreten sein.
Kundgebung auf dem Prinzipalmarkt

Am Freitagabend (02.09.) haben sich etwa 6.500 Menschen auf dem Prinzipalmarkt versammelt um ein Zeichen gegen queerfeindliche Gewalt und für mehr sexuelle und geschlechtliche Toleranz zu setzen. Nach verschiedenen Redebeiträgen von queeren Organisationen aus Münster und engen Vertrauten des verstorbenen trans Mannes gab es eine Schweigeminute, um Malte zu gedenken. Anschließend gab es im Rahmen eines "Open-Mics" die Möglichkeit für weitere queere Einzelpersonen, ihre Gedanken und Gefühle loszuwerden. Bei der Kundgebung soll es ganz friedlich geblieben sein, hieß es außerdem von der Polizei.
Von der Trauerkundgebung berichtet ANTENNE MÜNSTER-Reporterin Kristine Müller: