Erobert künstliche Intelligenz die Welt?

Was nach Science Fiction klingt, wird aktuell immer mehr zur Realität: Die künstliche Intelligenz "ChatGPT" erobert das Internet - und stellt uns vor neue Herausforderungen.

Es erscheint fast etwas ironisch, dass als erstes eine "Bist du ein Mensch?"-Abfrage erscheint, wenn Internetnutzer:innen den neuen, durch künstliche Intelligenz betriebenen Chatbot "ChatGPT" verwenden möchten. Kostenfrei und für alle zugänglich ist der Chatbot aktuell - und dabei kann er wirklich eine ganze Menge. Dafür müssen wir ihn lediglich mit den richtigen Fragen und Stichworten füttern:

  • Erzähle mir eine Geschichte über Münster und den Mond? ChatGPT liefert eine eigens kreierte Geschichte über unsere Stadt und den Mond.
  • Wie kann ich meinem Kind erklären, was "Liebe" ist? ChatGPT liefert eine kindgerechte Definition.
  • Was ist das Ergebnis von dieser einen besonders komplizierten Matheaufgabe? Natürlich: ChatGPT liefert eine Antwort - inklusive ausführlich erörtertem Rechenweg.

Und dies sind nur einige Beispiele, die ChatGPT für uns erledigen kann. Auch komplexe Aufgaben, wie das Schreiben von vollständigen Computer-Programmen, kann die künstliche Intelligenz für uns erledigen. Am Anfang mag es vielleicht etwas verwirren, dass das Programm auf Englisch arbeitet. Aber kein Problem: Dann bitten wir das Programm einfach, dass es auf Deutsch mit uns "spricht".

Der Screenshot zeigt, was das Programm laut Entwicklerbeschreibung alles kann - und noch nicht kann. Die englische Sprache lässt sich leicht über den Befehl "Bitte schreibe auf Deutsch mit mir!" ändern.© OpenAI / ChatGPT
Der Screenshot zeigt, was das Programm laut Entwicklerbeschreibung alles kann - und noch nicht kann. Die englische Sprache lässt sich leicht über den Befehl "Bitte schreibe auf Deutsch mit mir!" ändern.
© OpenAI / ChatGPT

Künstliche Intelligenzen (KI), wie "ChatGPT" der US-amerikanischen Firma OpenAI, könnten in Zukunft viele Bereiche unseres Lebens verändern. So zum Beispiel auch unsere Art und Weise zu arbeiten, erklärt Professorin Dr. Ulrike Röttger, die am Institut für Kommunikationswissenschaft (IfK) der WWU Münster forscht und lehrt. Im Gespräch mit ANTENNE MÜNSTER gibt die Kommunikationswissenschaftlerin eine erste Einschätzung ab, wie tiefgreifend KIs unser Leben verändern werden:

© ANTENNE MÜNSTER

ChatGPT verändert das Lernen

Während der Großteil der älteren Generation noch versucht, den aktuellen technischen Entwicklungen zu folgen, hat die junge Generation längst verstanden, wozu Programme wie "ChatGPT" in der Lage sind. Daher verwundert es nicht, dass das Programm mittlerweile auch von Schüler:innen und Studierenden genutzt wird. Hausaufgaben oder Hausarbeiten schreiben sich "zu zweit" schließlich schöner - und vor allem schneller - als allein.

An Münsters Schulen ist die Nutzung von ChatGPT bis jetzt allerdings noch nicht so weit verbreitet, dass Maßnahmen zur Eindämmung der neuen KI ergriffen werden müssten, erklärt der Schulleiter des Ratsgymnasiums Hendrik Snethkamp in seiner Funktion als Sprecher der Münsteraner Gymnasien. An der WWU Münster haben Lehrende die Veränderungen durch ChatGPT aber schon in den Blick genommen. Professorin Dr. Ulrike Röttger erklärt im ANTENNE MÜNSTER-Interview, wie KIs den Lehr- und Prüfungsbetrieb verändern könnten:

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