Erntemengen stabil - Preise steigen
Veröffentlicht: Freitag, 24.06.2022 13:16
Die Versorgung mit Weizen und Gerste ist in Deutschland gesichert. Die Erntemengen liegen in diesem Jahr etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Preise werden trotzdem steigen.

Der Vorstandschef des münsterschen Agrarhandelsunternehmens AGRAVIS, Dirk Köckler, stellte heute die vorläufige Bilanz zur Ernte 2022 vor. Angesichts des Ukraine-Krieges und zunehmender Energieprobleme sei die Lage auf den Weltmärkten angespannt. Den bisherigen Preis für eine Tonne Weizen (Vorjahr: 160 Euro) „werden wir wohl nicht mehr sehen“, schätzt Köckler. Steigende Logistikkosten und knapper Frachtraum erhöhten ebenfalls die Preise.
Die Kunden merken die enormen Preisanstiege dann im Bäckerladen. Entgegenwirken könne man aber etwa durch lokale Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Mühlen und Bäckereien im Hinblick auf Anbaustrategien. Diesen Wunsch äußerten bei der Pressekonferenz die beiden Geschäftsführer der Bäckerei Krimphove, Georg und Christopher Krimphove. Das Ziel dabei: Je mehr produziert wird, desto weniger teuer wird es. Die Krimphoves regten auch an, die Bedingungen für einen regionalen Anbau von Mohn oder Sonnenblumen zu erproben. Dazu signalisierte der AGRAVIS-Chef seine Bereitschaft. Er könne sich gut vorstellen, das auf dem AGRAVIS-Versuchsgut in St. Mauritz zu tun. „Wir sind bereit“, so Köckler.
Auf dem Foto (v.l.): Georg Krimphove (Bäckerei Krimphove), Dr. Dirk Köckler (AGRAVIS), Susanne Schulze-Bokeloh (Vorsitzende landwirtschaftlicher Kreisverband Münster) und Christopher Krimphove (Bäckerei Krimphove)