Ein Jahr nach der Flut: Wolfgang Heuer im Interview
Veröffentlicht: Donnerstag, 14.07.2022 07:34
Münsters Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer ist im Ahrtal geboren. Seine Schwester wohnt dort. Im ANTENNE MÜNSTER-Interview erinnert er sich an die Tage der Flut-Katastrophe.

"Es treibt mir die Tränen in die Augen", schrieb Wolfgang Heuer damals vor einem Jahr auf seiner Facebookseite. Heuers Elternhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler, in dem heute seine Schwester mit ihrem Mann lebt, stand unter Wasser und war tagelang nicht erreichbar. Als Wolfgang Heuer am Tag zwei nach der Katastrophe zum ersten Mal in seiner Heimat war, musste er die letzten anderthalb Kilometer zu Fuß durch das zerstörte Viertel gehen.
Im ANTENNE MÜNSTER-Interview mit Morningshow-Moderator Jonas Menke erinnert er sich:
"Es ist nach wie vor sehr schmerzlich, sich zurückzuerinnern (…) Ich kenne dort jede Straße, jeden Winkel in dem Ort. Und wenn man dann sieht, wie die Straßen einfach weg sind, nur noch Erde oder Schotter übrig geblieben sind, das ist schon belastend."
, sagt Wolfgang Heuer und lobt zugleich die noch immer andauernde Hilfsbereitschaft, die auch aus Münster kam und kommt.
Er selbst hat damals die Katastrophe in seiner Heimat mit vielen Fotos dokumentiert:
Vor einem Jahr: Eindrücke aus dem Ahrtal
Auch Verbitterung in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Wolfgang Heuer erzählt, dass der Wiederaufbau von Brücken, Straßen und Häusern nur langsam vorangeht. Die Menschen in Bad Neuenahr-Ahrweiler seien frustriert und verbittert, dass es so lange dauere, bis Gelder freigegeben würden. Viele sind zudem unsicher, ob sie ihre Häuser überhaupt im Flutgebiet wieder aufbauen sollen. Die Verantwortung sieht Heuer aktuell bei den staatlichen Stellen und bei den Versicherungen.