Crashtest mit Rehwild
Veröffentlicht: Donnerstag, 24.04.2025 14:26
Unfallforscher der Björn Steiger Stiftung haben in Wolbeck einen Wildunfall simuliert. Dabei gaben sie auch Tipps für das richtige Verhalten.

Vier von fünf schweren Wildunfällen mit Autos passieren während der Dämmerung oder in der Nacht, sagt Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallprävention der Björn Steiger Stiftung. Häufig verhalten sich Autofahrer:innen falsch und versuchen auszuweichen. Dadurch riskieren sie schwerste Verletzungen und größere Schäden. Bremsen und das Lenkrad festhalten ist aber die richtige Lösung, um Schlimmeres zu verhindern. Brockmann empfiehlt dazu Fahrsicherheitstrainings, bei denen das gezielte "Draufhalten" geübt wird. Besonders stark gefährdet sind Motorradfahrer:innen, die sowohl beim Ausweichen als auch beim Zusammenprall keinen Schutz durch eine Karosserie haben.
Infrarotsensoren in Autos würden helfen
Um Wildunfällen vorzubeugen, gebe es die Möglichkeit, Autos mit Infrarotsensoren auszurüsten, meint Brockmann. Die erkennen Wild auch hinter Büschen und im Dunkeln. Dagegen helfen Warnreflektoren an Leitpfählen oder Warnschilder wie "Achtung, Wildwechsel!" leider überhaupt nichts. Untersuchungen haben gezeigt, dass sie keinen Einfluss auf das Unfallgeschehen haben. Leitplanken bieten Autofahrer:innen zumindest etwas Schutz, jedoch sind diese auf vielen Landstraßen nicht vorhanden, sagt der Unfallforscher. Für Siegfried Brockmann ist es wichtig, dass der Straßenseitenraum möglichst hindernisfrei sein sollte.