Chef der Wirtschaftsförderung freigestellt

Der Missbrauchsfall von Kinderhaus zieht jetzt sogar Kreise in die Politik hinein. Der Rat der Stadt Münster hat am Montag (15.06.) den Chef der Wirtschaftsförderung der Stadt per Dringlichkeitsantrag abgesetzt.

© Wirtschaftsförderung Münster

Dr. Thomas Robbers (56) soll zu große Nähe zum Hauptbeschuldigten Adrian V. gehabt haben. Robbers soll Adrian V. (27) sein Ferienhaus in Belgien mehrfach zur Verfügung gestellt haben. Dort soll der jetzt in U-Haft sitzende IT-Techniker auch wiederholt mit einem Missbrauchsopfer übernachtet haben.

Robbers hat das bestätigt; er will aber von den Missbrauchsvorwürfen nichts gewusst haben. Als die Vorwürfe bekannt wurden, hat Robbers die Staatsanwaltschaft informiert. Strafrechtlich relevante Vorwürfe gegen Robbers gibt es nach Angaben der Staatsanwaltschaft und der Stadt nicht.

Die Initiative für den Schritt ging vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Wirtschaftsförderung, Matthias Kersting, und von Oberbürgermeister Markus Lewe aus. Die kommissarische Geschäftsführung des städtischen Tochterunternehmens übernehmen Stadtkämmerin Christine Zeller und Stadtbaurat Robin Denstorff.

Am Montag Vormittag hatte Robbers noch der Presse die diesjährige Büromarktstudie vorgestellt (Foto).

Jung: Abberufung war "Absolut zwingend"

SPD-Ratsfraktionschef Michael Jung bewertet die Trennung angesichts des entstandenen Vertrauensschadens als "absolut zwingend". Mit dieser Entscheidung sei sichergestellt, dass die Bürger weiter Vertrauen in Rat und Verwaltung haben könnten, so Jung in einer Stellungnahme seiner Partei.

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