Ausbau Münster - Lünen kommt
Veröffentlicht: Dienstag, 03.12.2024 13:00
Nach jahrzehntelangem Warten kommt der Ausbau der Bahnstrecke Münster - Lünen einen weiteren Schritt voran.

Die Planungen für den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Münster und Lünen können beginnen. Das Land Nordrhein-Westfalen und die Deutsche Bahn haben heute (03.12.) die Planungs- und Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet. Der Streckenabschnitt soll als Teil der Schienenmagistrale Nord-West von Nordrhein-Westfalen über Bremen nach Norddeutschland in Teilbereichen zweigleisig ausgebaut werden, teilt das Land NRW mit.
Auch Nahverkehr profitiert
Nicht nur der Fernverkehr, sondern auch der Nahverkehr würde profitieren, heißt es weiter. Der Ausbau sei die Voraussetzung dafür, den schnellen RRX Dortmund - Münster auf die Strecke zu bekommen. Außerdem soll mit der neuen S-Bahn Münsterland das Angebot auf allen Stationen im Umfeld von Münster verdichtet werden. Dabei werde die Barrierefreiheit berücksichtigt.Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen:
Eine leistungsfähige Infrastruktur ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Verkehrswende in der Region und für ein attraktiveres Angebot auf der Schiene. Deshalb ist es ein gutes Signal, dass die Planungen für den Ausbau dieser Strecke jetzt beginnen.
Die Unterzeichnung der Planungs,- und Finanzierungsvereinbarung ergänzt die bereits bestehende Rahmenvereinbarung Münster – Lünen zwischen Bund, Bahn und Land. Werner J. Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen:
Mit unserem Sanierungsprogramm "S3" setzen wir aktuell alles auf die Modernisierung unseres Bestandsnetzes. Ziel ist es, die Infrastruktur Stück für Stück wieder zuverlässiger und leistungsfähiger zu machen. Gleichzeitig schaffen wir mit der heutigen Unterzeichnung ein wichtiges Fundament für den weiteren Ausbau der Schiene in der Region. So möchten wir unseren Teil zur Verkehrswende beitragen und noch mehr Menschen vom Verkehrsmittel Bahn überzeugen.
24 Kilometer langer Abschnitt zwischen Werne und MS-Amelsbüren
Das Land NRW teilt weiter mit, dass sich Land und Bund einig sind, dass die Planungen des 24 Kilometer langen Streckenabschnittes zwischen Werne und Münster-Amelsbüren zusammen auf den Weg gebracht werden muss. Zum ersten Mal würde es mit der Strecke eine Mischfinanzierung für Nah- und Fernverkehr. Das bedeutet, dass der Ausbau über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und den Bundesverkehrswegeplan anteilig finanziert werden soll. Für die Finanzierung des GVFG-Anteils stellt das Land eine Förderung über landeseigene Mittel bis zu 160 Millionen Euro bis 2035 zur Verfügung. Der Ausbau Münster-Lünen ist bereits seit vielen Jahren Thema. Es kommt auf der Strecke derzeit häufig zu Verspätungen, weil sie nur eingleisig ausgebaut ist. Joachim Künzel, Geschäftsführer des SPNV-Aufgabenträgers NWL:
Der Ausbau der Strecke Münster – Lünen ist eines der Schlüsselprojekte, um den Bahnverkehr in der gesamten Region und darüber hinaus nach vorne zu bringen. Diese Maßnahme ist nicht nur eine dringend notwendige Investition in die Zukunft, sie ist maßgeblich, um das Verkehrsangebot langfristig stärken zu können und dem Mobilitätsbedürfnis der Menschen nachhaltig gerecht zu werden.
Weitere Infos findet ihr hier.
Reaktionen aus Münsters Lokalpolitik
Die Münsteraner Lokalpolitik begrüßt den nächsten Schritt in Richtung zweigleisiger Ausbau der Bahnstrecke Münster - Lünen. Münsters GRÜNE und die Münsteraner CDU loben den Ausbau, teils aber gepaart mit weiteren Forderungen.
Der GRÜNE Landtagsabgeordnete Robin Korte aus Münster zeigt sich erleichtert über die Unterzeichnung der Vereinbarung. Es sei gut und wichtig, dass nach jahrzehntelanger Diskussion von Seiten des Landes nun endlich grünes Licht erteilt wird, so Korte. Mit dem Ausbau werde Münster sowohl für den Fernverkehr als auch für den überregionalen Nahverkehr in Richtung Ruhrgebiet gestärkt. Auch die CDU Münster lobt diesen entscheidenden Schritt zur Modernisierung der wichtigen Verkehrsverbindung. Gleichzeitig fordert Ratsherr Stefan Weber, dass im Zuge des Ausbaus auch die Haltestelle Amelsbüren endlich barrierefrei umgebaut wird.

