Alkoholisierte Jugendliche seltener in Münsters Kliniken

Krankenhäuser hier in Münster müssen jetzt in der Corona-Zeit deutlich seltener Jugendliche mit Alkoholvergiftungen behandeln. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes.

Die Pandemie hat bewirkt, dass stark betrunkene Jugendliche in Münster so selten wie noch nie ins Krankenhaus müssen. Heute veröffentlichte Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen: Im gesamten Jahr 2020 kamen nur 52 Jugendliche in die Kliniken, weil sie übermäßig Alkohol getrunken hatten. Nur fünf Jahre zuvor lag die Zahl mit 140 Jugendlichen noch gut drei Mal so hoch. Landesweit hat die Pandemie für deutlich sinkende Zahlen gesorgt.

Auch vor Pandemie schon deutlicher Rückgang

Aber auch vor dem Start der Pandemie waren die Zahlen rückläufig in Münster. 2017 kamen 93 jugendliche Alkohol-Konsument:innen ins Krankenhaus, 2018 waren es 89 und 2019 84. Die Pandemie drückte die Zahl dann nochmal deutlich nach unten. Auch hier passt der Trend bei uns in der Stadt zu dem in ganz Nordrhein-Westfalen.

Der Anteil Jugendlicher, die in Münster wegen übermäßigem Alkoholtrinkens ins Krankenhaus kommen, liegt allerdings etwas über dem Landesdurchschnitt. 0,19% aller Jugendlichen (10-20 Jahre) in Münster kamen 2020 wegen einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus, landesweit liegt der Anteil nur bei 0,16%. Landesweit den höchsten Anteil jugendlicher Alkohol-Patient:innen in Krankenhäusern verzeichnet übrigens unser Nachbarkreis Coesfeld: Dort kamen 2020 0,30% aller Jugendlicher wegen zu starkem Alkoholkonsum ins Krankenhaus.

Weiterhin gilt: Vor allem Jungs übertreiben das Alkoholtrinken

Sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungs sinken die Fallzahlen Jahr für Jahr. Auffällig bleibt aber, dass vor allem junge Männer ihr Alkohol-Limit überschreiten. 2020 gab es in Münsters Krankenhäusern fast doppelt so viele Jungs (34), die wegen einer Alkoholvergiftung behandelt werden mussten, wie Mädchen (18).

Weitere Meldungen