Abschlussbericht zur Amokfahrt am Kiepenkerl

Rund 16 Monate nach der Amokfahrt von Münster mit insgesamt fünf Toten hat die Polizei ihren Abschlussbericht vorgelegt.

Der Platz am Kiepenkerl nach der Amokfahrt
© ANTENNE MÜNSTER

Bei der Staatsanwaltschaft seien Mitte August die letzten zwei von nun insgesamt 17 Verfahrensordnern eingegangen, sagte ein Behördensprecher am Freitag (20.09.). Im April 2018 hatte Amokfahrer Jens R. mit einem Kleinbus vier Menschen in der Altstadt von Münster getötet, mehr als 20 Personen teilweise lebensgefährlich verletzt und sich anschließend selbst erschossen. "Unsere Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen", sagte Martin Botzenhardt, Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster.

Der Abschlussbericht der Polizei bestätigt Botzenhardt zufolge unter anderem das schon früher genannte Ermittlungsergebnis, dass die Schusswaffe von Jens W. aus Serbien stammte. Es bleibe aber ungeklärt, wie der Einzeltäter an sie gelangen konnte.

Bericht: Kein Behördenversagen

Aus den Polizeiakten gehe hervor, dass "nicht einmal ansatzweise" ein strafrechtlich relevantes Versagen auf Behördenseite zu sehen sei. Der psychisch labile Täter habe sich zwar in Schreiben oder auch persönlich an einzelne städtische Dienste oder Behörden gewandt. Dabei habe es aber "keine Anzeichen für ein fremdaggressives Verhalten oder eine Selbsttötungsabsicht" gegeben.

Die Amokfahrt mitten in eine Außengastronomie am beliebten Denkmal Kiepenkerl hatte bundesweit Entsetzten ausgelöst. Botzenhardt sagte, es sei offen, wann man die Ermittlungen abschließen werde.

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