2. Liga: Viel Lob für Schiri aus Münster

Der Fußball-Schiedsrichter Florian Exner aus Münster hat für das Anwenden einer ungewöhnlichen Fußball-Regel in der 2. Liga viel Lob erhalten.

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© ANTENNE MÜNSTER

Fußball-Fans in Deutschland unterbrechen derzeit mit Protest-Aktionen immer wieder Profi-Fußballspiele. Der Grund sind die Investorenpläne der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Die Protest-Aktionen sorgen regelmäßig für minutenlange Spiel-Unterbrechungen. Der Profifußball-Schiedsrichter Florian Exner aus Münster hat an diesem Wochenende für das Anwenden einer ungewöhnlichen Fußball-Regel viel Lob erhalten. Beim Spiel im Berliner Olympiastadion am Freitagabend zwischen Hertha BSC Berlin und dem 1. FC Magdeburg (3:2) schickte er die Teams vorzeitig (44. Minute) in die Halbzeit-Pause, da Fans erneut Gegenstände auf den Rasen warfen.

Nach der Halbzeit-Pause lies Florian Exner aus Münster die Rest-Spielzeit der ersten Hälfte zunächst weiterspielen, ehe die Teams nach Ablauf der Nachspielzeit die Seiten tauschten und ohne Pause in die zweite Halbzeit starteten.

"Das ist ein Novum, es ist eine neue Regel."

Eine neue Regel hatte dem Schiedsrichter, der hier in Münster als Rechtsanwalt arbeitet, diese Gelegenheit gegeben. Demnach darf der Schiedsrichter in Absprache mit den Trainern und den Kapitänen beider Mannschaften die Halbzeitpause vorverlegen, sofern es durch eine Verletzung oder ein anderes Szenario die Notwendigkeit dazu gibt. Nachdem die Fan-Proteste am Freitagabend kurz vor der Halbzeit rund fünf Minuten lang anhielten, besprach Florian Exner aus Münster seine Ideen mit Trainern und Kapitänen und schickte anschließend beide Teams verfrüht in die Halbzeit-Pause. Anschließend ging es nicht, wie üblich, vom Anstoßpunkt aus weiter, sondern mit einem Eckball. Fabian Reese, Stürmer von Hertha BSC, sagte nach dem Spiel im Interview dazu:

"Der Schiedsrichter hat uns gesagt: 'Das ist ein Novum, es ist eine neue Regel.' Die Trainer finden es gut. Und da dachten wir dann: 'Ok, machen wir es so. Das ist wirklich besser, als dann nochmals fünf bis zehn Minuten zu warten, um dann drei, vier Minuten wieder zu spielen."

Lob für die Entscheidung

Der Münsteraner Florian Exner, der seit der vergangenen Saison in der 2. Bundesliga Spiele pfeift, sagte nach dem Spiel im Interview mit der Sportschau:

"Wir haben das mit den beiden Trainern besprochen, auch mit den beiden Kapitänen und haben uns dann dafür entschieden, die Halbzeitpause vorzuziehen, um natürlich auch Verletzungen vorzubeugen."

Er betonte außerdem, dass der Zeitpunkt entscheidend war:

"Das funktioniert natürlich nur, wenn es zum Ende der ersten Halbzeit passiert. Wir können jetzt nicht nach 25 Minuten Spielzeit die Spieler in die Pause schicken. Aber hier fanden alle die Entscheidung gut."

Das bestätigten auch beide Trainer: Pal Dardai, Trainer von Hertha BSC Berlin, lobte die gute Kommunikation von Florian Exner:

"Wir waren einverstanden mit dem Referee, der war gut heute."

Magdeburgs Trainer Christian Titz zeigte sich ebenfalls zufrieden mit der Schiedsrichter-Entscheidung, kritisierte aber die Fans:

"Diese Form des Protestes hat im Fußball nichts zu suchen. Wir haben andere Formen, unseren Unmut zu äußern."

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