Zollamt Münster mit Milliardeneinnahmen

Das Hauptzollamt Münster hat 2023 durch Kontrollen mehr als 2 Milliarden Euro eingenommen. Das geht aus der Jahresbilanz hervor.

© Hauptzollamt Münster

Gesamteinnahmen von rund 2,3 Milliarden Euro

Das Hauptzollamt Münster verzeichnet in seiner Jahresbilanz Gesamteinnahmen von rund 2,3 Milliarden Euro. Das sind 8 % mehr als noch im Jahr 2022. Die Gesamteinnahmen setzen sich zusammen aus Einfuhrumsatzsteuern (419 Millionen), KfZ-Steuern (800 Millionen), Verbrauchssteuern (1 Milliarde) und Zöllen (45 Millionen). Unter den Verbrauchssteuern brachte die Alkoholsteuer die meisten Einnahmen (439,4 Millionen), gefolgt von der Energiesteuer (374,3 Millionen), der Kaffeesteuer (107,6 Millionen) und der Stromsteuer (82,4 Millionen). Die Einnahmen fließen weitgehend in den Staatshaushalt - die Zollerträge darunter in den EU-Haushalt.

Bekämpfung von Drogenschmuggel

An der deutsch-niederländischen Grenze kontrollierten Zöllner:innen mehr als 8.000 Fahrzeuge, Busse und Züge mit knapp 13.000 Personen. In 874 Fällen kam es zu Beanstandungen, die zu 28 Festnahmen und 799 eingeleiteten Strafverfahren führten. Die Beamt:innen fanden bei den Verkehrskontrollen rund 180kg Marihuana - darunter ein Großfund von 166kg, sowie 0,9kg Amphetamine, 1kg Heroin, 0,6kg Kokain, 0,6kg Haschisch, 0,3kg Ectasy und 7,8kg sonstige Betäubungsmittel.

Prüfung von Wareneinführungen am FMO

Am Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) überprüften Zöllner:innen rund 96.000 Reisende und 166.000 Gepäckstücke. Es traten rund 1.126 Beanstandungen auf, die 55 eingeleitete Strafverfahren und 24 eingeleitete Ordnungswidrigkeitsverfahren zur Folge hatten. 823 Mal erhob das Zollamt Zuschlagszahlungen - insgesamt 81.500 Euro kamen dadurch zusammen. Die Beamt:innen verhinderten die unversteuerte Mitnahme von rund 367.000 Zigaretten, rund 60 kg Tabak und Goldschmuck im Wert von rund 200.000 Euro, Bekleidung im Wert von rund 16.350 Euro sowie Elektronikartikel im Wert von rund 9.000 Euro. Zudem beschlagnahmten sie 73 Mal tierische Nahrungsmittel, die aus lebensmittelrechtlichen Gründen nicht eingeführt werden durften. Wegen der Mitnahme von 16 Korallen aus Thailand wurde ein artenschutzrechtliches Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen einen Reisenden eingeleitet.

Kontrolle von Sozialversicherungsbetrug und Schwarzarbeit

Durch rund 1.600 eingeleitete Strafverfahren wegen Sozialversicherungsbetrugs, illegalen Aufenthalts oder Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen entstand ein Schaden von knapp neun Millionen Euro - viermal so hoch wie im Vorjahr. Die Zöllner:innen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) kontrollierten 623 Unternehmen und insgesamt 7.593 Personen. Dabei schlossen sie 1.427 Strafverfahren und 556 Ordnungswidrigkeitsverfahren ab - 28 Mal wegen des Verstoßes gegen die Verpflichtung zur Zahlung des Mindestlohns.

Waren aus Nicht-EU-Ländern

Die Zöllner:innen fertigten im Bezirk des Hauptzollamts Münster rund 169.090 Warenpositionen für den Import und rund 1,3 Millionen Warenpositionen für den Export ab. Die Beamt:innen überprüften zudem rund 4.665 Pakete im Postverkehr. Beim Zollamt auf der Loddenheide fanden die Beamt:innen in einem Paket einen Wirbelknochen eines Bären, der vom Aussterben bedroht ist. Aufgrund eines artenschutzrechtlichen Verstoßes beschlagnahmten sie den Wirbelknochen.

Zöllner:innen fanden einen Wirbelknochen eines vom Aussterben bedrohten Bären.©
Zöllner:innen fanden einen Wirbelknochen eines vom Aussterben bedrohten Bären.
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Überprüfung von Import und Export

Die Zöllner:innen stellten in vielen Fällen erfolgreich sicher, dass Waren ordnungsgemäß versteuert und verzollt werden. Dafür überwachten sie in mehr als 1.100 Fällen ex- und importierende Unternehmen - in 355 Fällen prüften sie teilweise umfangreich. Damit gelang den Beamt:innen eine nachträgliche Erhebung von Zöllen in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro und Verbrauchsteuern in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz wurden dabei sechs bußgeldrechtliche Verfahren und drei Strafverfahren eingeleitet.

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