TV-Triell-Analyse mit Klaus Schubert

Auf Pro7, Sat1 und Kabel1 haben sich Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Armin Laschet noch einmal einen letzten Dreikampf geliefert.

Erstmals gab es vor einer Bundestagswahl drei Fernseh-Debatten zwischen den Kanzlerkandidat:innen. Und erstmals waren es Trielle statt Duelle. Am Sonntag (19.09.) fand das letzte dieser Trielle zwischen Olaf Scholz von der SPD, Annalena Baerbock von den Grünen und Armin Laschet von der CDU statt.

Politikwissenschaftler Klaus Schubert von der Uni Münster ist froh, dass die ganzen TV-Trielle jetzt vorbei sind: "Inzwischen reicht das. Ich bin froh, dass wir nur noch eine Woche haben bis zur Bundestagswahl. Die Trielle haben ordentlich Schwung in den Wahlkampf gebracht, sie waren ein gutes Format. Aber jetzt ist es auch gut."

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass 42 % der Fernseh-Zuschauer SPD-Mann Olaf Scholz als den Gewinner des dritten TV-Triells bei Pro7, Sat1 und Kabel1 sehen. Armin Laschet von der CDU überzeugte 27 %, Annalena Baerbock kam auf 25 % bei der Umfrage.

© Antenne Münster

Mit ANTENNE MÜNSTER wirft Politikwissenschaftler Klaus Schubert von der Uni Münster noch einmal einen Blick auf die Eindrücke, die die drei Kandidaten beim letzten TV-Triell hinterlassen haben: Olaf Scholz sei es gelungen, "von seinem Scholz-O-Mat wegzukommen. Er war in der Lage, schnell auf die Angriffe von Laschet zu reagieren und man hat gemerkt, dass er sich mittlerweile in diesem TV-Triell-Format doch sehr wohl zu fühlen scheint. Zudem hat er auch ganz gerne seine eigene Präferenz mitgeteilt, nämlich mit den Grünen zu regieren." Annalena Baerbock machte auf den Politikwissenschaftler den lockersten Eindruck in dieser Runde: "Frau Baerbock scheint das Format auch sehr zu genießen. Sie scheint sich mit der Rolle als Dritte durchaus gut angefreundet zu haben, dementsprechend kann sie frei argumentieren, ist mit Spaß dabei und lässt die anderen beiden gerne auch mal auflaufen." Armin Laschet habe seine Rolle in den Triellen mittlerweile auch akzeptiert und gefestigt, sagt der Politikwissenschaftler: "Herr Laschet muss angreifen, aber seine Körperhaltung und seine Mimik verraten eigentlich, dass das eigentlich nicht so die Rolle ist, die er gerne für sich beansprucht. Aber er kam da auch jetzt beim letzten TV-Duell nicht drum rum, um doch noch aus Platz 2 in den Umfragen Platz 1 zu machen."