Theater Titanick sendet SOS

Sparpläne im Rathaus sehen vor, dass im kommenden Jahr die städtische Förderung auslaufen soll. Dann könnten auch Anträge bei Bund und EU keine Chance mehr haben.

Eine Szene aus dem Theaterstück "Kipppunkt".
© Theater Titanick/ Martin Jehnichen

Der Rat der Stadt Münster hatte eine weitere Förderung daran geknüpft, dass das Ensemble ein neues Konzept vorlegt und in Münster stärken präsent ist. Das Theater hält dagegen, dass es sehr wohl in Münster präsent war. In den vergangenen vier Jahren habe Titanick 20 Veranstaltungen mit sechs verschiedenen Inszenierungen Open Air in Münster realisiert, die von über 25.000 Besucher:innen gesehen wurden. Titanick sieht sich in der Stadt fest verankert und fordert die Rücknahme des Beschlusses.

Ensemble ist in Münster präsent

Das Ensemble ist seit 30 Jahre mit Theater im öffentlichen Raum auch international erfolgreich, es gab in 32 Ländern mehr als Tausend Aufführungen. Zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen bestätigen die künstlerische Qualität und gesellschaftliche Relevanz unserer langjährigen Arbeit, teilt das Theater mit. Weiter heißt es:

Die Kritik an geringer Präsenz in Münster trifft uns genau in dem Jahr, in dem alleine über 5.000 Zuschauer:innen bei unserer neuen Inszenierung KIPPPUNKT präsent waren. Zudem wurde das internationale Festival Flurstücke mit 52 Veranstaltungen und über 50.000 Zuschauer:innen maßgeblich von uns kuratiert und organisiert. 

Unter anderem wurden der Gasometer, die York-Kaserne, der Hafen, Prinzipalmarkt, Südpark und die Stubengasse Open Air bespielt. Insgesamt gab es in den letzten vier Jahren 20 Veranstaltungen, die von über 25.000 Menschen besucht wurden. Weiter heißt es:

Zusätzlich öffnen wir seit Jahren unsere Produktionshalle am Hawerkamp für Kooperationen, Workshops und Austauschformate und setzen uns für die Förderung und Vernetzung der freien Szene Münsters im Rahmen des SpaceLab Programms ein. 

Auch weitere Fördergelder wären gefährdet

Wenn die städtische Förderung wegfällt, wirkt sich das auch auf weitere Förderanträge aus. Konkret geht es um mehrjährigen Förderanträge auf Bundes- (Fonds Darstellende Künste) und EU-Ebene (Creative Europe). Denn: Gesicherte Eigenmittel sind hier Voraussetzung, heißt es. Und weiter:

Auch potenzielle Nachfolger:innen schreckt der Kürzungsbeschluss von der Mitgestaltung der Zukunft und der Übernahme der Theater Titanick GbR ab – die langfristige Perspektive unseres Theaters ist damit akut gefährdet. 

Das Theater Titanick fordert die Rücknahme des Kürzungsbeschlusses von Bündnis 90/Die Grünen, SPD, FDP und Volt.

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