Spargelbauern hoffen auf regionale Unterstützung
Veröffentlicht: Donnerstag, 09.04.2020 14:39
Die Corona-Krise erschwert den Start der diesjährigen Spargelernte erheblich. Der Mangel an Arbeitskräften und die plötzliche Einarbeitung unerfahrener Hilfskräfte wirken sich zweifellos auf die Preise des deutschen Lieblingsgemüses aus, verrät Spargelbauer Stephan Bäcker.

Durch die Grenzsperrung konnten zahlreiche osteuropäische Erntehelfer nicht nach Deutschland einreisen. Den Betrieben fehlen demnach rund 85 Prozent der Arbeitskräfte. Spargelhöfe, wie der Betrieb Bäcker müssen flexibel agieren und auf alternative Hilfe hoffen. Viele haben bereits mit der Einarbeitung inländischer Freiwilliger begonnen und sind trotz Schwierigkeiten dankbar für den hohen Zuspruch. Unterstützung aus Polen und Rumänien wurde vor knapp einer Woche versprochen. Seither werden Hilfskräfte unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen ins Land eingeflogen. Aufgrund der erhöhten Ansteckungsgefahr müsse auch bei der Feldarbeit der Mindestabstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden.
Stephan Bäcker ist sicher, die Krise werde schließlich auch den Endpreis des Gemüses beeinflussen, und rechnet mit einer Preissteigerung von bis zu 40 Prozent. An Qualität soll es dem münsterischen Spargel dieses Jahr trotz alledem nicht mangeln. Viel Nässe und milde Temperaturen im vergangenen Winter versprechen ein gesundes Wachstum der frischen, regionalen Pflanzen. Nun liege es an hilfsbereiten Käufern, ihre lokalen Hofläden zu unterstützen und die Existenz der Spargelbauern in Münster zu sichern.