Spanier:innen in Kindertagesstätten

Die Stadt Münster will dem Fachkräftemangel in Kindertagesstätten durch den Einsatz ausländischer Pädagog:innen entgegenwirken.

© Amt für Kommunikation, Stadt Münster/MünsterView

Der Fachkräftemangel bereitet vielen Branchen schon jetzt Kopfschmerzen, dabei kommt das dicke Ende erst noch, wenn die Babyboomer-Generation in Rente geht. Besonders betroffen: Bildungs- und Erziehungseinrichtungen wie Kitas. Um das Problem zu lösen, gibt es aber keinen Generalschlüssel. Viele verschiedene Maßnahmen sollen helfen, sagt auch Sabine Trockel, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien in Münster.

Eine der Maßnahmen: Der Einsatz von ausländischen Fachkräften. Und in diesem Fall könnte dadurch sogar eine Win-Win-Situation entstehen. Die seit dieser Woche in den städtischen Kitas arbeitenden Pädagog:innen kommen aus Spanien - dem Land mit hohen Arbeitslosenquoten, in denen die Menschen kaum einen Job finden. In Deutschland dagegen nimmt man solche Fachkräfte mit Handkuss.

Eine zentrale Hürde muss dabei übersprungen werden: Die Sprachbarriere. Deshalb besuchten die Spanier:innen seit einem halben Jahr in ihrer Heimat Deutschkurse und werden das auch in Münster weiterhin tun. Mit den Deutschkenntnissen soll nicht nur die Arbeit in den Kitas erleichtert werden, sondern auch die Integration in der Bundesrepublik.

Modellprojekt nur ein Teil eines Maßnahmenpakets

So gut das alles auf den ersten Blick aussieht, so zeigen die Zahlen immer noch deutlich: Das Modellprojekt mit den spanischen Fachkräften kann nur ein Puzzleteil von vielen sein. In Münster gibt es knapp 200 Kitas, knapp 30 davon in der Trägerschaft der Stadt. Sieben spanische Pädagog:innen arbeiten jetzt in diesen Kitas, drei weitere sollen im März kommenden Jahres folgen. Großes Staunen, werden solche Zahlen bei den Eltern in Münster wahrscheinlich nicht hervorrufen. Immerhin ist dies auch der Stadt bewusst: Sie haben ein ganzes Maßnahmenpaket im Kampf gegen den Fachkräftemangel im Kopf.

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