Rekordstrafe für SC Preußen Münster

Der DFB verlangt 106.950 Euro vom Verein, wegen der vielen Feuerwerkskörper und Pyrotechnik beim Pokalspiel gegen Bayern München.

© ANTENNE MÜNSTER

Das Spiel war Ende September wegen der Störungen erst mit mehreren Minuten Verspätung angepfiffen worden. Ein Millionenpublikum vor den Fernsehern hatte warten müssen.

Von den 106.905 Euro kann der Verein 35.650 Euro für sicherheitstechnische und gewaltpräventive Maßnahmen verwenden. Die Preußen stimmten dem Urteil zu, das damit rechtskräftig ist.

Erst kürzlich hatte der Deutsche Fußball Bund (DFB) die Preußen wegen ähnlicher Vorkommnisse beim Drittligaspiel in Essen mit fast 18.635 Euro zur Kasse gebeten.

Fans der Preußen hatten am 26. September vor dem DFB-Pokalspiel gegen Bayern München (0:4) Pyrotechnik in erheblichem Umfang gezündet. Der DFB sprach am Donnerstag (16.11.) von mindestens 15 Feuerwerksbatterien und mindestens 20 weiteren pyrotechnischen Gegenständen. Die Partie konnte erst mit Verspätung angepfiffen werden. Nach Auswertung des umfangreichen Videomaterials kam der Verband auf eine Geldstrafe, die es so als Einzelstrafe in der langen Geschichte des Traditionsvereins noch nicht gegeben hat.

SC Preußen: "Das ist ein schwerer Rückschlag"

"Gerade die schwierigen Jahre in der Regionalliga haben gezeigt, dass unsere Fans mit uns alle Höhen und Tiefen meistern und unabhängig von der Ligazugehörigkeit bedingungslos hinter dem Club und der Mannschaft stehen. Für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar, können aber auch vor diesem Hintergrund die Ereignisse in Essen und gegen die Bayern nicht tolerieren, weil sie unseren Sportclub vor allem finanziell sehr stark belasten", sagt Sport-Geschäftsführer Peter Niemeyer.

Insbesondere die Bilder vom Pokalabend gegen die Bayern gingen sprichwörtlich um die Welt, viele Menschen im Stadion, an den Fernsehgeräten oder in den sozialen Medien befürworteten das Feuerwerk sogar. Doch der Verein muss jetzt allen Befürwortern auch sehr deutlich machen, welche negativen Auswirkungen diese kurzen Momente für den Verein und seine Perspektive haben.

"Für einen Aufsteiger, der vor großen wirtschaftlichen und strukturellen Herausforderungen steht und der sich in vielen Bereichen dringend weiterentwickeln muss, um dauerhaft im Profifußball bestehen zu können, sind 125.585 Euro an Strafzahlung in Summe ein schwerer Rückschlag", sagt Finanzgeschäftsführer Albrecht Dörries, der zugleich betont: "Diese Aktionen sind sicher nicht der Grund für zuletzt ins Stocken geratene Investitionen in Personal und Infrastruktur, doch sie erschweren den jetzt eingeschlagenen Weg und behindern notwendige Entwicklungsschritte erheblich."

"Ich bin davon überzeugt, dass wir alle gemeinsam Preußen voranbringen wollen. Dabei müssen wir aber reflektieren, was hilft und was eben nicht", möchte Preußen-Geschäftsführer Ole Kittner aber schnellstmöglich den Blick nach vorne richten und weiter den Dialog mit allen Fans aufrechterhalten.

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