Regionale Firmen: Das Experiment "KI"
Veröffentlicht: Donnerstag, 22.02.2024 09:00
Die Unternehmen unserer Region sind mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) noch nicht so richtig warm geworden. Es wird eher experimentiert als dass KI effektiv eingesetzt wird.
Spätestens seit ChatGPT ist KI in aller Munde. Eine neue Studie aus Münster zeigt jetzt, dass etwa die Hälfte der dort befragten 135 regionalen Unternehmen KI nutzt. Allerdings meist nur zum Ausprobieren. Drei Viertel der befragten Firmen, die KI nutzen, experimentieren laut Studie mit Künstlicher Intelligenz, setzen sie aber noch nicht zielführend ein. Nur jedes fünfte Unternehmen nutzt KI bereits für seine Produktion. Darunter viele kleinere, aber innovative mittelständische Firmen. Für viele der Befragten, gibt es aber noch zu viele Hindernisse: Entweder gibt es keine klaren Zuständigkeiten im Betrieb oder es fehlt die Vorstellungskraft, wie man KI effektiv einsetzen kann. So verfügt nach Auskunft der Befragten mehr als die Hälfte der Unternehmen über keine Abteilung oder Person, die für das Thema verantwortlich ist.
Darüber hinaus bremsen fehlendes Wissen und fehlende Klarheit den Einsatz der Technologie nach Auffassung der Studienautoren immer noch aus:
Es herrscht deutlicher Orientierungsbedarf, der noch nicht gedeckt werden kann,
kommentiert Christoph Salzig, Geschäftsführer der Kommunikationsagentur pr://ip - Primus Inter Pares GmbH, die die Studie in Kooperation mit Joepgen Kommunikations- und Marketingforschung durchgeführt hat. Überraschenderweise sind es ihr zufolge vor allem die kleinen Unternehmen, die KI-Anwendungen produktiv für sich nutzen (31%), während es bei großen Unternehmen nur 7 Prozent sind.
Das dürfte in erster Linie an den kürzeren Entscheidungs- und weniger komplexen Arbeitsprozessen liegen,
kommentiert Markus Joepgen.
Die Firmen, die KI produktiv nutzen, gaben an, dass es hauptsächlich darum geht, dass Computer oder Roboter Sprache verstehen oder Texte schreiben können, zunehmend aber auch auf Bildern oder in Videos zum Beispiel Orte oder Menschen erkennen können. Ein weiteres Feld, was aber noch vergleichsweise wenig genutzt wird, ist die Analyse von großen Datenmengen.
Bei vielen der befragten Unternehmen ist die Sorge durchaus groß, den Anschluss zu verpassen. Fast die Hälfte der Befragten befürchtet zumindest teilweise, dass ihr Unternehmen zu langsam auf die mögliche Einführung von KI-Anwendungen reagiert.
Für die Studie “KI auf dem Prüfstand” wurden 135 Personen aus Unternehmen der Region Nord Westfalen (Münsterland und Region Emscher-Lippe) nach Ihrem Umgang mit KI befragt. Die Studie gibt es kostenlos zum Download und wurde von der IHK Nord Westfalen und dem Aschendorff Verlag unterstützt.