Münster-Gedenken an Gorbatschow

Die Welt trauert heute um Michail Gorbatschow, einen der wohl einflussreichsten Menschen, die jemals hier bei uns in Münster zu Gast waren.

© Boris Yurchenko/AP/dpa

Vor ziemlich genau 30 Jahren jubelten Tausende ihm auf dem Prinzipalmarkt zu - jetzt trauern Menschen in Münster um ihn. Der ehemalige sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow ist mit 91 Jahren in Moskau gestorben. Das bestätigte das Krankenhaus, in dem er zuletzt lag, am Abend. 1992 empfing der damalige Oberbürgermeister von Münster, Jörg Twenhöven, Michail Gorbatschow vor dem Rathaus. Tausende Menschen erlebten das auf dem Prinzipalmarkt hautnah mit. Sein Auftritt damals war nicht sein einziger Besuch von Michail Gorbatschow in Münster.

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Im September 1992 besuchte Michail Gorbatschow mit seiner Frau Raissa auf Einladung des damaligen Wirtschaftsministers Jürgen W. Möllemann Münster. Unter großem Publikumsinteresse steigt Gorbatschow in Gievenbeck in der Nähe von Möllemanns Privathaus ins Auto. (in der Mitte: der ehemalige Präsident der Sowjetunion Michail Sergejewitsch Gorbatschow, links daneben: Raissa Gorbatschowa und Carola Möllemann-Appelhoff; rechts neben Gorbatschow der damalige Wirtschaftsminister Jürgen W. Möllemann.© Stadt Münster, Günter Jost
Im September 1992 besuchte Michail Gorbatschow mit seiner Frau Raissa auf Einladung des damaligen Wirtschaftsministers Jürgen W. Möllemann Münster. Unter großem Publikumsinteresse steigt Gorbatschow in Gievenbeck in der Nähe von Möllemanns Privathaus ins Auto. (in der Mitte: der ehemalige Präsident der Sowjetunion Michail Sergejewitsch Gorbatschow, links daneben: Raissa Gorbatschowa und Carola Möllemann-Appelhoff; rechts neben Gorbatschow der damalige Wirtschaftsminister Jürgen W. Möllemann.
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Traurige Anlässe für Münster-Besuche Gorbatschows

Er war sieben Jahre später (1999) nochmal hier - allerdings aus sehr traurigen Gründen. Seine Frau war damals an Blutkrebs erkrankt. Und hier an der Uniklinik Münster gab es einen Leukämie-Experten, bei dem sie sich behandeln ließ. Michail Gorbatschow besuchte sie damals hier in Münster - residierte solange im Mövenpick-Hotel am Aasee und wurde immer wieder dabei beobachtet, wie er am Aasee entlang spazierte, immer begleitet von einer großen Gruppe Sicherheitskräfte.

Seine Frau starb dann aber im September 1999 in der Uniklinik Münster an den Folgen ihrer Krankheit. Über ihren Tod kam er nie wirklich hinweg. Heute müssen die Menschen hier in Münster jetzt wiederum seinen Tod verkraften. Seine offene Weltpolitik hatte 1989 erst das Ende des Kalten Krieges und die Deutsche Einheit ermöglicht. Dafür erhielt er 1990 auch den Friedensnobelpreis.