Mehr Straftaten in Münster
Veröffentlicht: Mittwoch, 03.04.2024 14:35
Die Gesamtzahl der Straftaten in Münster ist im vergangenen Jahr weiter angestiegen. Die Polizei konnte aber auch mehr Taten aufklären. Das zeigt die Kriminalstatistik für 2023.

Trotz steigender Straftaten ist der Polizei Münster erneut ein Plus bei der Aufklärungsquote gelungen. Die Zahl der Straftaten ist auch im Jahr 2023 weiter gestiegen. Die Gesamtzahl der Straftaten stieg 2023 weiter an. In Münster stieg die Gesamtfallzahl von 31.773 auf 34.829 und damit um 9,62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die absolute Zahl der Straftaten stellt damit laut der Polizei Münster einen 10 Jahres-Höchststand dar. Trotz gestiegener Fallzahlen konnte die Polizei Münster die Aufklärungsquote erneut um 4,48 Prozentpunkte von 47,63 Prozent auf 52,11 Prozent verbessern. Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf:
Die Polizei Münster setzt weiterhin auf intensive brennpunktorientierte Arbeit, um die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl zu stärken. Wir gehen mit Konsequenz und allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln gegen die steigende Zahl an Straftaten vor. In den letzten zwei Jahren konnten wir unsere Aufklärungsquote um 7,93 Prozentpunkte verbessern. Das bedeutet – die Kolleginnen und Kollegen machen richtig gute Arbeit.
Straftaten im öffentlichen Raum sinken
Bei Straftaten im öffentlichen Raum sehen wir fast 1000 Taten weniger. Das ist eine gute Nachricht. Wir führen das auch auf unsere Strategie zurück, mit der wir Brennpunkte frühzeitig erkennen und zielgerichtet Maßnahmen erarbeiten,
sagt Alexandra Dorndorf.
Die Taten sind von 10.460 in 2022 auf 9.497 in 2023 gesunken. Darunter fallen unter anderem Teile der Sexualdelikte, Raubdelikte, Körperverletzungsdelikte, Diebstahl an, aus und von Kraftfahrzeugen, Taschen- und Fahrraddiebstahl sowie verschiedene Delikte der Sachbeschädigung. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich konnte von 17,33 Prozent im Jahr 2022 auf 20,57 Prozent in 2023 gesteigert werden.
Wir haben bereits im Jahr 2022 mit einer Ermittlungskommission reagiert. Daran haben wir 2023 festgehalten, unsere Maßnahmen intensiviert und noch eine weitere Ermittlungskommission installiert. Durch das Zusammenspiel zwischen sichtbaren und verdeckten Maßnahmen konnte die Zahl der Straftaten verringert und die Aufklärungsquote gesteigert werden,
sagt Jürgen Dekker.
Betäubungsmittelkriminalität
Im Jahr 2023 ist im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität mit 1901 Delikten im Vergleich zu 2022 ein leichter Rückgang von 99 Taten zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote im Bereich der Rauschgiftkriminalität liegt aktuell bei 89,06 Prozent. Dorndorf:
Die Polizei Münster wird die Betäubungsmittelkriminalität mit aller Konsequenz und einer Null-Toleranz-Strategie verfolgen. Dazu haben wir eine Ermittlungskommission am Start und in diesem Jahr im Bereich des Bahnhofs die mobile Videoüberwachung installiert. Diese soll Delikte der Straßen- und Betäubungsmittelkriminalität verhindern, aufklären helfen und diese Taten ins Hellfeld holen. Wichtig ist auch, dass alle Menschen sich sicher fühlen, wenn Sie vom Bahnhof in die Stadt gehen. Die Polizei Münster setzt ihr gesamtes rechtliches Instrumentarium ein.
Zur Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität besteht bereits eine langjährige Zusammenarbeit der Polizei und dem Zoll. Sie ermitteln gemeinsam in Fällen der schweren und organisierten Rauschgiftkriminalität und bilden die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER). Im März 2023 konnte die Ermittlungsgruppe ein Trio dingfest machen. Durch sie wurden große Mengen an Amphetaminen erst nach Deutschland eingeführt und später verarbeitet. Durch die gelungene Zusammenarbeit konnten Haftbefehle und umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen bei dem Trio erwirkt und zahlreiche Betäubungsmittel und Bargeld sichergestellt werden, teilt die Polizei Münster mit.
Weniger Fahrraddiebstähle
Die Gesamtheit der Diebstahlsdelikte macht in Münster 48,74 Prozent und somit fast die Hälfte aller Straftaten aus. Den größten Anteil mit zusammengenommen 5.204 Delikten und damit gut 30 Prozent (30,51 Prozent) haben daran der Fahrraddiebstahl und der Fahrradteilediebstahl. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Fahrraddiebstähle um 481 Fälle gesunken. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote um 1,3 Prozentpunkte auf 12,78 Prozent gesteigert werden. Im 10-Jahresvergleich ist das der höchste Wert der Aufklärungsquote. Die Fallzahlen des Wohnungseinbruchdiebstahls sind im Vergleich zum Vorjahr auf aktuell 429 Fälle und damit um 21,53 Prozent gestiegen. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote in diesem Bereich um 4,58 Prozentpunkte auf aktuell 18,18 Prozent gesteigert werden. Im Vergleich zu vor 10 Jahren (2014) liegen die Fallzahlen immer noch auf einem niedrigen Niveau. Zum Vergleich: 2014 kam es zu 1.003 Fällen.
Die gesamte Kriminalstatistik findet ihr hier.