Mehr Arbeitslose in Münster

Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen in Münster gestiegen. Das entspreche dem saisontypischen Verlauf, heißt es bei der Agentur für Arbeit.

Insgesamt 9.197 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet, 307 mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 748 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf zuletzt 5,1 %. Im Januar vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 4,8 %. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit entspreche einem saisontypischen Anstieg, erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. "Zum Ende eines Jahres laufen in manchen Fällen befristete Arbeitsverträge aus, so dass sich die Betroffenen arbeitslos melden müssen. Zudem wird in einigen Branchen witterungsbedingt weniger Personal benötigt. Das führt regelmäßig zu einer steigenden Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn".

Zusätzlich hatte die Arbeitslosigkeit seit dem Beginn des Kriegs gegen die Ukraine bereits in den vergangenen Monaten stetig zugenommen, weil Menschen, die aus den Krisengebieten nach Deutschland geflüchtet sind, sich im kommunalen Jobcenter melden, um Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeitsstelle zu erhalten. Insgesamt 685 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit waren im Januar arbeitslos gemeldet. "Daher liegt die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu den Vorjahren auf einem insgesamt höheren Niveau. Die Entwicklung ist aber dennoch weitgehend saisontypisch", führt Fahnemann aus.

So war der Bedarf der Unternehmen an neuem Personal auch im Januar anhaltend hoch. Insgesamt 2.919 offene Stellenangebote waren bei der Arbeitsagentur gemeldet. "Allerdings zeigt sich aktuell bei einigen Arbeitgebern eine gewisse Zurückhaltung, wenn es um neue Stellenmeldungen geht", berichtet der Agenturleiter. Anhaltend hohe Energiekosten, Lieferengpässe und ein schwacher privater Konsum beeinflussten die Personalentscheidungen: "Manche Personalverantwortliche warten zunächst die weitere wirtschaftliche Entwicklung ab", erklärt Fahnemann. Im zurückliegenden Monat meldeten die Unternehmen und Verwaltungen 502 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit, 44 weniger als im Dezember und 58 weniger als im Januar 2023. Viele offene Jobangebote gab es im Einzelhandel, hier waren 240 Stellen gemeldet. 133 Stellenangebote gab es in Arzt- und Zahnarztpraxen. Im öffentlichen Dienst waren es 134 offen Stellen.

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