Medikamente werden knapp
Veröffentlicht: Freitag, 22.07.2022 15:54
Apotheker hier in Münster stehen in ihren Apotheken meist noch vor vollen Regalen hinter der Theke. In den Lagerräumen dahinter leeren sich die Schränke aber immer mehr.

In Apotheken hier bei uns in Münster bekommen einige Patienten aktuell nicht das Produkt ausgehändigt, das ihr Hausarzt ihnen verschrieben hat. Stattdessen gibt es das Medikament eines alternativen Herstellers. Durch die Pandemiefolgen und den Russland-Ukraine-Krieg habe sich der Medikamentenengpass noch einmal zugespitzt, sagt die Ärztekammer hier in Münster. Die Mitarbeiter der rund 90 Apotheken hier in Münster gehen unter anderem bei krampflösenden Medikamenten und bei Fiebersäften für Kinder an ihre letzten Reserven, erklärt ein Sprecher auf ANTENNE MÜNSTER-Anfrage.
Von der Apothekerkammer heißt es, dass es mittlerweile schwierig werde, alternative Medikamente anzubieten. Teilweise würden die Apotheken Rohstoffe bestellen und etwa Paracetamolsäfte aufwändig selbst in den eigenen Laboren herstellen. Aber nicht nur Medikamente fehlen. Der Krieg in der Ukraine würde dazu führen, dass es auch an Verpackungen fehlt. Denn die würden sonst dort Produziert.
All das ist aus Sicht der Apothekerkammer eine Folge der Globalisierung. Medikamente würden aus Kostengründen zunehmen außerhalb Europas produziert. Das hätte dann solche Engpässe zur Folge. Die Apothekerkammer wünscht sich deshalb, dass die Medikamentenproduktion wieder mehr in die Europäische Union oder nach Deutschland verlegt wird. Das verhindere Lieferketten-Hindernisse und mache die Produktion zuverlässiger.