Mallorca: Brandstiftern droht längere Haft

Am Freitagnachmittag verursachten deutsche Touristen einen Brand in einem Restaurant auf Mallorca. Jetzt sitzen 13 Personen in Untersuchungshaft.

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Den 13 mutmaßlichen Brandstiftern aus Münster drohen auf Mallorca längere Haftstrafen.

Wenn sie angeklagt und der fahrlässigen Brandstiftung für schuldig befunden werden, können die Urlauber auf der spanischen Mittelmeer-Insel zu einem Freiheitsentzug zwischen einem und drei Jahren verurteilt werden, wie spanische Anwälte am Montag (23.05.) erklärten. Bei vorsätzlicher Brandstiftung seien Haftstrafen von bis zu sechs Jahren vorgesehen, hieß es. Und wenn das Gericht der Ansicht sei, dass Menschenleben in Gefahr gebracht wurden, könne das Urteil auch deutlich schärfer ausfallen.

Die 13 Deutschen waren am Freitag (20.05.) festgenommen worden. Sie werden beschuldigt, am Freitagnachmittag bei einer Party auf dem Balkon ihres Hotels in Ballermann-Nähe Zigarettenkippen auf das Terrassendach einer Gaststätte geworfen und auch Alkohol darauf gegossen zu haben. Das Dach aus Schilfrohr fing Feuer. Nach Medienberichten beschädigten die Flammen das Lokal und noch ein weiteres sowie eine angrenzende Wohnung und das Hotel. Es ist von einem Sachschaden von mindestens 150.000 Euro die Rede. Zwei Menschen seien dabei leicht verletzt worden, berichteten Medien.

Der zuständige Ermittlungsrichter in Palma ordnete am Samstag (21.05.) für die Touristen Untersuchungshaft ohne Anrecht auf Kaution an. Die Beschuldigten sollen bei ihrem Verhör durch den Richter von ihrem Recht Gebrauch gemacht haben, die Aussage zu verweigern. Der Richter gehe von "gemeinsamer Verantwortung" aus, schrieb die Zeitung "Diario de Mallorca" und berichteten andere Medien unter Berufung auf die Justiz.

Stadt Münster bemüht sich um Aufklärung

Die Stadt Münster teilt mit, dass zu der Kegelclub-Reisegruppe fünf Mitglieder des Löschzuges Albachten sowie ein Mitglied des Löschzuges Roxel der Freiwilligen Feuerwehr gehören, außerdem ein städtischer Verwaltungsmitarbeiter.

Zur Stunde liegen der Stadt aber weder belastbare Informationen zum Brandhergang, noch zur Rolle der Mitglieder des Kegelclubs bzw. der Freiwilligen Feuerwehr dabei vor. "Die anwaltliche und konsularische Betreuung der Betroffenen vor Ort scheint sichergestellt", berichtet ein Sprecher der Berufsfeuerwehr Münster.

"Über mögliche Konsequenzen für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr muss zum richtigen Zeitpunkt gesprochen werden, zunächst müssen wir die Ermittlungen der spanischen Behörden abwarten", sagt Wolfgang Heuer, Ordnungsdezernent der Stadt Münster.

ANTENNE MÜNSTER-Chefreporter Matthias Menne berichtet über den Fall im Gespräch mit Nachmittagsmoderator Jonas Menke:

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