Katar verbietet „One Love“ auch bei Fans

Die „One Love“-Kapitänsbinde ist in Katar nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz unerwünscht. Auch Fans sollten sie in Katar lieber nicht tragen.

© Stefan Woischner

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar macht weiterhin nicht nur sportlich auf sich aufmerksam. Anders als vor dem Turnier angekündigt wird Kapitän Manuel Neuer im Spiel gegen Japan wohl nicht die bunte „One Love“-Binde tragen, die als Zeichen für Vielfalt und Toleranz dienen sollte. Dies hatte die FIFA verboten, als Strafe gäbe es eine gelbe Karte.

Doch nicht nur auf den Spielfeldern der WM gilt das Verbot: Auch auf den Tribünen der Stadien in Katar ist die „One Love“-Binde anscheinend unerwünscht. Der Münsteraner Stefan Woischner ist als Fanbotschafter des DFB vor Ort und erzählt im ANTENNE MÜNSTER-Interview von einem deutschen Fan, der privat bereits das Spiel zwischen den Niederlanden und dem Senegal im Stadion verfolgt hat. Er hätte dort die „One Love“-Binde getragen. Nach gut 60 Minuten hätten ihn jedoch zwölf Polizisten gezwungen, die Binde abzunehmen, ansonsten hätte es harte Konsequenzen gegeben. Anschließend hätten sie die Binde in den Müll geworfen.

Auch wenn Fans in der Stadt mit Regenbogensymbolik unterwegs sind, würden sie von den Einwohnern Katars angesprochen, berichtet Woischner im Gespräch mit ANTENNE MÜNSTER. Die Katarer raten den Fans, die Symbole abzunehmen, weil sie ansonsten mit „richtig, richtig Stress“ rechnen müssten.

© ANTENNE MÜNSTER

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