Herbst & Winter: Die wichtigsten Trends in der Damenmode

Dark Boho von ba&sh
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«Dark Boho» bis Power-Dressing

Berlin (dpa/tmn) - Gedämpfte Romantik, kräftige Silhouetten, verspielte Details: Die Mode für Herbst und Winter 2025/26 ist vielfältig und voller Kontraste. Mal erdig und gemütlich, mal auffällig und glitzernd – die neuen Kollektionen lassen viel Raum zum Ausprobieren. Zwei Expertinnen verraten, welche Trends jetzt wichtig sind.

Was ist diese Saison in der Damenmode angesagt?

Einer der auffälligsten Looks heißt «Dark Boho». Florale Muster, Rüschen und Verzierungen, die man sonst eher aus dem Sommer kennt, bleiben erhalten – zeigen sich jedoch in deutlich dunkleren Tönen. «Wir sehen Blumenprints in Schwarz-Braun mit Akzenten in Pflaume oder Bordeaux. Das wirkt romantisch, aber gleichzeitig sehr elegant», so Stilberaterin Dunja Heß.

Was gut dazu passt, ist der zweite Trend: Westen. Sie werden dabei zum echten Schlüsselteil, denn sie machen selbst aus schlichten Basics ein spannendes Outfit - etwa als drittes Element zu Hose und Oberteil. Und sie passen sowohl in den Boho-Look als auch zur klassischen Anzughose, erklärt Heß. Auch Strick-Ensembles liegen im Trend – ob Rock mit Pullover oder Kleider mit großem Kragen.

Daneben setzen Designerinnen und Designer auf Power-Dressing: Oversize-Blazer, Anzüge und Statement-Mäntel prägen den Business-Look. «Im Nadelstreifenanzug ist man nicht nur fürs Büro gewappnet, er strahlt Kompetenz aus und bleibt durch lässige Schnitte bequem», sagt Farb- und Stilberaterin Jasmin Link. 

Klassische Oberteile kommen jetzt oft mit einem Twist - sie werden etwa spannender durch Glitzer, Fransen und transparente Details.

Welche Farben sind zu sehen?

Klassische Winterfarben wie Schwarz und Grau bleiben, werden aber ergänzt: Brauntöne, vom sanft-milchschokoladigen «Mokka-Mousse» bis Beige, prägen die Saison. Besonders auffällig ist die Trendfarbe «Italian Plum», ein dunkles Pflaumen-Lila. «Dieser Ton löst das Burgunder der letzten Jahre ab und sieht besonders harmonisch aus in Kombination mit Mokka-Mousse», erklärt Stilberaterin Heß. Wer mutiger ist, setzt auf den Hingucker-Effekt Color-Blocking mit den Komplementärfarben Buttergelb und Dunkel-Lila.

Daneben tauchen immer wieder Orange, Buttergelb oder ein kräftiges Rot auf. «Gerade das helle Buttergelb aus dem Sommer wirkt im Herbst spannend zu Grau und Naturtönen», so Jasmin Link. Im Trend sind zudem monochrome Outfits, die ganz in einer Farbwelt gehalten sind, etwa verschiedene Nuancen von Beige oder Grau. Farbverläufe bringen zusätzliche Bewegung in die Outfits, so die Expertin.

Und wie sieht es bei den Mustern aus?

Animal-Prints bleiben ein Dauerthema: «Überraschend ist, dass Leo sich immer noch so hartnäckig hält», so Dunja Heß. Das Leopardenmuster zeigt sich sowohl in klassischen Brauntönen als auch in kühleren Schwarz-Beige-Varianten. Neu hinzu kommt in dieser Saison der Schlangenprint, der durch seine erdigen Brauntöne besonders gut in die Herbst/Winter-Palette passt. Zebramuster dagegen treten etwas in den Hintergrund. 

Viel gesehene Muster außerdem: Karo-Varianten, die sich nicht nur auf Blazern, sondern auch auf Miniröcken wiederfinden. Polkadots in Schwarz-Weiß bringen verspielte Akzente. Rosenmotive und Blümchenstickereien - sonst laut Heß eher kein Thema in Herbst und Winter - sorgen in dieser Saison für romantische Untertöne. 

Welche Materialien und Stoffe werden verwendet?

In der kühlen Jahreszeit spielt die Mode mit Haptik und Struktur. Kuschelige Wollmischungen, Tweed, Bouclé und Jacquard sind ebenso gefragt wie Feinstrick-Ensembles, so Dunja Heß. Teddyfell taucht bei Westen und Jacken auf und verstärkt das Gefühl von Wärme und Geborgenheit. 

Leder und Kunstleder setzen starke Kontraste, Denim wird aufwendig mit Applikationen und Stickereien gestaltet. «In dieser Saison ist alles auffallend und extravagant – entweder mit viel Struktur wie Wolle oder glatt und glänzend», so Jasmin Link. Transparente Stoffe wie Mesh schaffen Leichtigkeit im Kontrast zu den schweren Wintermaterialien.

Wie sehen die Schnitte und Silhouetten aus?

Die Taille wird wieder betont, etwa durch schmale Gürtel oder taillierte Blazer. Oversize-Schultern und große Kragen bringen Volumen, Röcke zeigen sich als Bleistiftmodell, Mini oder Boho-inspirierter Stufenrock. Hosen sind fast durchweg weit geschnitten: Barrel-Jeans, Palazzo- und Wide-Leg-Modelle prägen die Silhouette.

Dunja Heß' Tipp: «Wichtig ist diese Saison das Spiel mit Gegensätzen, also weite Hosen zu schmalen Oberteilen, oder umgekehrt.» Farb- und Stilberaterin Jasmin Link verweist zusätzlich auf den weiten «Boxy»-Style für Oberteile und kubistische Schnitte, die Outfits oft androgyn wirken lassen. 

Sets, vom eleganten Hosenanzug bis zum sportlichen Jogger, gehören ebenfalls zu den Favoriten.

Was sind die Jacken-Trends?

In der kühlen Jahreszeit reicht die Bandbreite von funktional bis extravagant. Oversize-Lederjacken erleben ein starkes Comeback und gelten als langlebige Investition. Fake-Fur-Modelle und klassische Wollmäntel mit Bindegürtel sind ebenso gefragt. «Ein Wollmantel wertet sofort jedes Outfit auf und bleibt über viele Jahre tragbar», betont Heß. Trenchcoats bleiben Klassiker, während funktionale Sportjacken den Alltagslook lässiger wirken lassen. Farblich dominieren die Klassiker: erdige Brauntöne, Schwarz und Denim-Blau.

Was ist bei Schuhen und Accessoires ein absolutes Must-have?

Herbst und Winter sind Stiefel-Saison: Overknees verlängern optisch die Beine, Slouchy-Boots mit weitem Schaft wirken lässig und sind besonders bequem. «Die fallen locker und passen sowohl zur Strumpfhose als auch zur Jeans», so Dunja Heß. Loafer mit Kettendetails, Mary-Janes mit Riemchen und Retro-Sneaker sind weitere Favoriten. Auffällig sind laut der Expertin auch Schuhe mit farblich abgesetzten Gummisohlen, die nicht nur ein Hingucker sind, sondern auch mehr Kälteschutz bieten.

Mit Accessoires lassen sich in dieser Saison bewusst starke Akzente setzen: Statement-Ketten ersetzen filigrane Goldketten und verleihen schlichten Outfits Charakter.

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Trenchcoat-Weste und Wide-Leg-Jeans von Veronica Beard
Trenchcoats bleiben absolute Klassiker, besonders stylish lassen sie sich mit Wide-Leg-Jeans wie von Veronica Beard kombinieren (Trenchcoat-Weste ca. 1.098 Euro, Bluse ca. 498 Euro, Jeans ca. 408 Euro, Schuhe ca. 420 Euro).© Veronica Beard/dpa-tmn
Trenchcoats bleiben absolute Klassiker, besonders stylish lassen sie sich mit Wide-Leg-Jeans wie von Veronica Beard kombinieren (Trenchcoat-Weste ca. 1.098 Euro, Bluse ca. 498 Euro, Jeans ca. 408 Euro, Schuhe ca. 420 Euro).
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Oversize-Blazer mit Gürtel von Fabienne Chapot
In der Wintersaison wird die Taille wieder betont, etwa durch Gürtel oder taillierte Blazer (Fabienne Chapot, Blazer ca. 220 Euro, Gürtel ca. 60 Euro, Ballerina ca. 170 Euro).© Fabienne Chapot/dpa-tmn
In der Wintersaison wird die Taille wieder betont, etwa durch Gürtel oder taillierte Blazer (Fabienne Chapot, Blazer ca. 220 Euro, Gürtel ca. 60 Euro, Ballerina ca. 170 Euro).
© Fabienne Chapot/dpa-tmn
Weiter Blazer mit Gürtel von Only
Die lockeren Blazer, die absichtlich weit sitzen, wirken besonders lässig und erhöhen den Coolness-Faktor eines jeden Looks, hier ein Beispiel von Only (Blazer ca. 60 Euro, Hose ca. 45 Euro).© Only/dpa-tmn
Die lockeren Blazer, die absichtlich weit sitzen, wirken besonders lässig und erhöhen den Coolness-Faktor eines jeden Looks, hier ein Beispiel von Only (Blazer ca. 60 Euro, Hose ca. 45 Euro).
© Only/dpa-tmn
Cremefarbenes Outfit mit roter Strumpfhose von Fabienne Chapot
Miniröcke sind wieder voll im Trend, besonders in Kombination mit auffälligen Strumpfhosen wie bei Fabienne Chapot (Cardigan ca. 270 Euro, Schal als Rock gestylt ca. 130 Euro, Pumps ca. 150 Euro).© Fabienne Chapot/dpa-tmn
Miniröcke sind wieder voll im Trend, besonders in Kombination mit auffälligen Strumpfhosen wie bei Fabienne Chapot (Cardigan ca. 270 Euro, Schal als Rock gestylt ca. 130 Euro, Pumps ca. 150 Euro).
© Fabienne Chapot/dpa-tmn
Shirt in Schlangenoptik von H&M Studio
Neben dem klassischen Leopardenmuster ist auch Schlangenprint im Trend, wie bei diesem Shirt von H&M Studio (Shirt ca. 40 Euro).© H&M Studio/dpa-tmn
Neben dem klassischen Leopardenmuster ist auch Schlangenprint im Trend, wie bei diesem Shirt von H&M Studio (Shirt ca. 40 Euro).
© H&M Studio/dpa-tmn
Stricklook von COS
Auch Strick-Ensembles sind angesagt – ob als Rock mit Oberteil und Jäckchen oder Kleid mit großen Kragen (hier von COS, Kurzarm-Strickjacke ca. 79 Euro, Langarm-Strickjacke ca. 89 Euro, Minirock ca. 89 Euro).© COS/dpa-tmn
Auch Strick-Ensembles sind angesagt – ob als Rock mit Oberteil und Jäckchen oder Kleid mit großen Kragen (hier von COS, Kurzarm-Strickjacke ca. 79 Euro, Langarm-Strickjacke ca. 89 Euro, Minirock ca. 89 Euro).
© COS/dpa-tmn
Palazzohose im Farbton «Italian Plum» von Mother
Hosen sind fast durchweg weit geschnitten, wie die Palazzohose von Mother in der Trendfarbe «Italian Plum» (Top ca. 351 Euro, Hose ca. 360 Euro).© Mother/dpa-tmn
Hosen sind fast durchweg weit geschnitten, wie die Palazzohose von Mother in der Trendfarbe «Italian Plum» (Top ca. 351 Euro, Hose ca. 360 Euro).
© Mother/dpa-tmn
Teddyplüsch-Jacke von Opus
Teddyplüsch-Jacken wie hier von Opus sehen nicht nur super stilvoll aus, sondern eignen sich durch ihr weiches und wärmendes Material ideal für kalte Tage (Jacke ca. 150 Euro, Pullover ca. 80 Euro, Hose ca. 90 Euro, Tasche ca. 40 Euro).© Opus/dpa-tmn
Teddyplüsch-Jacken wie hier von Opus sehen nicht nur super stilvoll aus, sondern eignen sich durch ihr weiches und wärmendes Material ideal für kalte Tage (Jacke ca. 150 Euro, Pullover ca. 80 Euro, Hose ca. 90 Euro, Tasche ca. 40 Euro).
© Opus/dpa-tmn

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