Flüchtiger Mörder gefasst

Ralf Hörstemeier hatte in Gremmendorf seine Fußfessel abgelegt und ist geflüchtet, kurz bevor er seine Haft hätte antreten müssen. Wie die Polizei Münster am Freitagmorgen (24.12.) mitteilt, wurde er jetzt aber gefasst.

In Enschede hat die Polizei den geflohenen Mörder Ralf Hörstemeier festgenommen. Das hat die Polizei bestätigt. Am Dienstagabend war der 56 Jahre alte Münsteraner in Gremmendorf verschwunden, als er seine Haft antreten sollte. Er hatte zuvor seine Fußfessel abgelegt. Die Auswertung der gespeicherten Daten dieser elektronischen Fußfessel hat die Ermittler dann in die Niederlande geführt. Bei Enschede wurde der Wagen seiner Partnerin gefunden, dann griffen die Einsatzkräfte zu. Jetzt bemühen sich die Behörden, dass Hörstemeier ausgeliefert wird. Zuletzt lag ein internationaler Haftbefehl gegen ihn vor. Im Januar hatte das Landgericht Dortmund den Mann wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, das Urteil wurde aber erst jetzt rechtskräftig, weil eine Revision abgewiesen wurde.

Ermittlungen hatten ergaben, dass der 56-Jährige mit Fahrzeugen seiner Lebensgefährtin unterwegs sein könnte. Und diesen Wagen haben die Ermittler dann auch in Enschede gefunden.© Polizeipräsidium Münster
Ermittlungen hatten ergaben, dass der 56-Jährige mit Fahrzeugen seiner Lebensgefährtin unterwegs sein könnte. Und diesen Wagen haben die Ermittler dann auch in Enschede gefunden.
© Polizeipräsidium Münster

Ralf Hörstemeier (56) war im vergangenen Januar 27 Jahre nach dem gewaltsamen Tod der damals 16-jährigen Nicole Schalla vom Landgericht Dortmund zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte sie 1993 in einem Dortmunder Vorort überfallen und erwürgt - aus sexuellen Motiven.

Weil die Justiz keine Fluchtgefahr sah und das Urteil noch nicht rechtskräftig war, blieb der Deutsche nach dem Schuldspruch frei und bekam eine Fußfessel. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch (22.12.) sagte, wurde das Urteil nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshof vor wenigen Tagen rechtskräftig.

Am Dienstag (21.12.) sei die Staatsanwaltschaft darüber informiert worden, woraufhin sie die Haft vollstrecken lassen wollte. Am Dienstagabend legte Ralf H. seine Fußfessel in Gremmendorf ab und verschwand.