Festakt in der Lützow-Kaserne

Mit einem feierlichen Appell in der Lützow-Kaserne in Handorf hat die Bundeswehr das "Heimatschutzregiment 2" in den Dienst gestellt.

© dpa/Guido Kirchner

Es ist das deutschlandweit dritte von insgesamt sechs geplanten Heimatschutzregimentern in Deutschland. "An den Angriffen der Hamas, am brutalen Überfall Putins auf die Ukraine erkennen wir: Wir müssen auch unsere Heimat besser und stärker schützen als bisher", sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Donnerstag (26.10.) Nachmittag in Handorf. Die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ausgerufene "Zeitenwende" in der Verteidigungspolitik müsse jetzt Fahrt aufnehmen. Der Investitionsbedarf in der Bundeswehr sei hoch.

Der NRW-Ministerpräsident bedankte sich für tatkräftige Hilfe der Bundeswehr etwa während der Pandemie oder beim Hochwasser im Sommer 2021. "Soldatinnen und Soldaten waren schnell zur Stelle und haben geholfen", betonte er. Diese Hilfe habe gezeigt, wie bedeutsam die Fähigkeiten der Bundeswehr auch in Friedenszeiten seien, "warum es Heimatschutz und Reserve braucht".

Zu den Kernaufgaben des Heimatschutzes gehören die Sicherung von verteidigungswichtiger Infrastruktur wie Häfen oder Bahnhöfen und die Unterstützung alliierter Kräfte bei Transporten durch Deutschland. Reservist:innen des Heimatschutzes können in Not- und Katastrophenlagen in Deutschland eingesetzt werden.

Weitere Reservist:innen gesucht

Die Bundeswehr sucht weiterhin ehemalige Soldat:innen sowie ungediente Frauen und Männer ohne militärische Vorerfahrung. Denn das Heimatschutzregiment 2 soll noch auf bis zu 1.000 Mitwirkende anwachsen. Bei Interesse gibt es Infos hier oder telefonisch unter 0251/936-3903.

Handorfer:innen nicht nur begeistert

Damit die Reservist:innen üben können, ist vor Wochen schon das Waldgebiet östlich der Lützowstraße zum Militärischen Sicherheitsbereich erklärt worden - sehr zum Ärger der Zivilbevölkerung in Handorf, die diese Wege immer gerne für Spaziergänge und Radfahrten genutzt hat.

Hintergrund: Heimatschutzregimenter

Die Bundeswehr stellt bis Ende 2026 sechs Heimatschutzregimenter auf. Das Heimatschutzregiment 1 in Bayern besteht schon länger. Kurz vor dem Heimatschutzregiment 2 in Nordrhein-Westfalen wurde das Heimatschutzregiment 3 in Niedersachsen in den Dienst gestellt. 2024 sollen die Heimatschutzregimenter Mecklenburg-Vorpommern und Hessen und 2025 das für Berlin folgen.

Dem Heimatschutzregiment 2 gehören nach Bundeswehrangaben die drei bereits seit zehn Jahren bestehenden Heimatschutzkompanien Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen an, zuletzt mit fast 500 Männern und Frauen. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge zu 99 % um Reservist:innen. Das Regiment soll auf etwa 1.000 Reservist:en aufgestockt werden, die sich an Wehrübungen und Ausbildungskursen beteiligen. Nach einem Aufruf im Sommer hätten sich mehr als 1.000 Interessenten dafür gemeldet. Konkret sind zwei weitere Heimatschutzkompanien geplant - im südlichen Rheinland und in Ostwestfalen-Lippe.

In der Führung des Heimatschutzregimentes 2 in der Lützow-Kaserne versehen etwa 30 aktive Soldat:innen sowie auch etwa 70 Reservist:innen ihren Dienst.

Über das Heimatschutzregiment 2 berichtet ANTENNE MÜNSTER-Reporter Michael Wessels im Gespräch mit Moderatorin Claudia Löhr:

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