Ev. Krankenhaus im Kreuzviertel schließt
Veröffentlicht: Dienstag, 21.05.2024 11:30
Das Evangelische Krankenhaus im Kreuzviertel schließt wohl zum 1. Januar 2025. Das haben die Alexianer am Dienstag (21.05.) mitgeteilt.

Künftig müssen die Patient:innen die anderen beiden Krankenhäuser der Alexianer besuchen, das Clemenshospital oder die Raphaelsklinik Münster. Schuld ist unter anderem die schwierige wirtschaftliche Lage der Klinik, teilen die Alexianer mit. Deswegen stimmte das NRW-Gesundheitsministerium dafür, Bereiche der Chirurgie, Inneren Medizin, Altersmedizin (Geriatrie) und Intensivmedizin auf die beiden anderen Häuser zu übertragen. Stephan Dransfeld, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Region Münster, kann die Entscheidung des Landes nachvollziehen.
Gleichwohl bedauern wir sehr, dass es für dieses traditionsreiche Haus, in dem Menschen einst das Licht der Welt erblickten oder im Alter den letzten Weg gegangen sind, keine Zukunft als Krankenhausstandort mehr gibt. Für uns ist entscheidend, dass ältere Menschen, auf die wir unser Angebot im EVK zuletzt vor allem ausgerichtet haben, nahtlos und stadtnah in unseren Häusern Clemenshospital und Raphaelsklinik vollumfänglich versorgt werden. Die Versorgungsachse zwischen unseren Krankenhäusern ist leistungsstark, eng verwoben und kurz. Niemand bleibt unversorgt.
Mitarbeitende sollen Jobs zugesichert bekommen
Mit allen Mitarbeitenden soll in Versammlungen über die Zukunft gesprochen werden. Viele sind traurig und die Betroffenheit über das plötzliche EVK-Aus ist groß. Die Alexianer sind nichtsdestotrotz hoffnungsvoll, den meisten der fast 400 Beschäftigten, darunter viele in der Pflege, andere Beschäftigungsangebote machen zu können. Außerdem soll es darum gehen, wie das historische Gebäude künftig genutzt werden soll.
Krankenhausreform
Im Zusammenhang mit der Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Lauterbauch hat das NRW-Gesundheitsministerium beschlossen, viele Bereiche auf andere Häuser der Alexianer in Münster zu verlagern. Der bisherige Schwerpunkt des EVK, die Altersmedizin (Geriatrie), soll Ende des Jahres zum Beispiel in den benachbarten Innenstadt-Standort Raphaelsklinik umziehen. Viele Patient:innen müssen künftig auch ins Clemenshospital gehen. Die Alexianer wollen keinen Widerspruch gegen die Entscheidung des Landes einlegen. Sie verweisen auch auf die schon seit längerem schwierige wirtschaftliche Lage des EVK. 2021 hatten die Alexianer das Krankenhaus übernommen. Ziel der Krankenhausstufenreform in Nordrhein-Westfalen ist es, Leistungen zu bündeln und damit die Ressourcen zur Versorgung der Menschen effizienter einzusetzen.
Das ehemalige Evangelische Krankenhaus wurde 2021 von den Alexianern übernommen. Weitere Infos findet ihr hier.