AGRAVIS: Unsichere Preise für Agrarprodukte

Aktuell fallen die Preise für Getreide, Dünger und Energie - und damit auch für unsere Lebensmittel in den Supermärkten. Die Situation ist trotzdem unsicher, sagt der AGRAVIS-Chef.

© AGRAVIS Raiffeisen AG

Der AGRAVIS-Vorstandschef Dirk Köckler sagte bei der Bilanzpressekonferenz in Münster, dass auch bei den Lieferketten leichte Entspannung eingetreten sei. So sei Frachtraum für Transporte aktuell wieder verfügbar. "Aber das kann sich durch mögliche weitere Auswirkungen des Ukrainekrieges oder erneute Wetterextreme auch schnell wieder umkehren", so Köckler. Für sein Unternehmen stünden daher die Bereiche Risikomanagement und Kostenreduzierung weiter im Fokus.

Deutlicher Umsatzsprung

Deutschlands zweitgrößter Agrarhändler hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Umsatz gemacht als im Vorjahr. Nämlich 9,4 Milliarden Euro. 2021 waren es 7,3 Milliarden. Die Bilanzzahlen hat das Unternehmen heute bei der Jahrespressekonferenz präsentiert. Ein Großteil des Mehrumsatzes sei allerdings auf die deutlichen Preissteigerungen für landwirtschaftliche Produkte zurückzuführen. Die Rendite, also der letztendliche Ertrag, sei nicht im gleichen Rahmen gestiegen, so der AGRAVIS-Finanzchef Hesseler.

Lebensmittelversorgung muss in Deutschland bleiben

AGRAVIS-Vorstandschef Köckler warnte zudem davor, das die Produktion von Lebensmitteln ins Ausland abwandern könnte. Man dürfe sich – wie auch bei der Energieversorgung – nicht abhängig machen. Aktuell führe der Krieg in der Ukraine zu wachsendem Hunger auf der Welt. Jeder Tag, an dem keine Rohstoffe aus der Ukraine oder aus Russland kommen, mache die Situation schlimmer.

6.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die AGRAVIS Raiffeisen AG beschäftigt aktuell mehr als 6.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es gibt mehr als 400 Standorte, unter anderem zahlreiche Raiffeisen-Märkte und Baustoffhandlungen. Am Unternehmenssitz in Münster arbeiten rund 900 Beschäftigte.

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